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"Einsatz gut hinbekommen"

Die Technische Einsatzleitung hat den Einsatz in der Flutnacht resümiert. Das Fazit fiel positiv aus, doch es sollen auch Verbesserungen in Angriff genommen werden.
Der Brand- und Katastropheninspekteur (BKI) Harald Schmitz erläuterte am späten Nachmittag des 14. Juli am Whiteboard in der Technischen Einsatzleitung (TEL) die aktuelle Lage. Foto: Meike Welling/Kreisverwaltung Vulkaneifel

Der Brand- und Katastropheninspekteur (BKI) Harald Schmitz erläuterte am späten Nachmittag des 14. Juli am Whiteboard in der Technischen Einsatzleitung (TEL) die aktuelle Lage. Foto: Meike Welling/Kreisverwaltung Vulkaneifel

Vier Wochen nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe hat sich die Technische Einsatzleitung (TEL) des Landkreises Vulkaneifel zu einer Nachbesprechung des Einsatzes ih ihren Räumlichkeiten in Hillesheim getroffen. Von Mittwoch, 14. Juli, um 19.12 Uhr bis zum Samstagsvormittag, 17. Juli, galt sogar der Katastrophenfall im Kreis. Da Mitglieder der TEL nach ihrem Einsatz in der Vulkaneifel auch im Kreis Ahrweiler tätig waren, wurde die Nachbesprechung nicht früher angesetzt. Rund 45 Personen unter anderem aus Katastrophenschutz, Feuerwehren, Bundeswehr, Rettungs- und Sanitätsorganisationen sowie Verwaltung zählen zum großen Stab. „Der Tenor war, dass wir den Einsatz sehr gut hinbekommen haben, die Kommunikation gut lief, jeder an seinem Platz war und die Zahnräder gut ineinandergegriffen haben“, so Meike Weilling, Pressesprecherin des Landkreises Vulkaneifel, im Gespräch mit dem WochenSpiegel. Allerdings habe man auch besprochen, wo es Verbesserungsmöglichkeiten gebe. So soll es beispielsweise Schulungsangebote für Mitglieder der TEL geben – insbesondere für Mitglieder der Verwaltungen, die sich fast nie in solchen Krisensituationen befinden. Dabei gehe es zum Beispiel um die Frage, was besonders zu beachten sei. „Für die Pressestelle heißt das zum Beispiel: Was interessiert die Menschen jetzt ganz besonders? Welche Informationen benötigen sie am dringendsten? Wie können wir die Leute mit unseren Mitteilungen so packen, dass sie wirklich selbstständig ihr Haus verlassen, wenn Gefahr droht? Wie kann man sie in den Mitteilungen vielleicht auch beruhigen?“, erläutert Welling. Auch die Sensibilisierung der Bevölkerung steht auf der Agenda. Dabei werden die Sirenen eine große Rolle spielen. Das Netz ist vorhanden. „Jede Ortsgemeinde ist mit einer Sirene ausgestattet“, so Meike Welling: „Sie sind die schnellste Kommunikation, wenn alles andere ausfällt.“ Allerdings werden sie derzeit üblicherweise nur zur Alarmierung der Feuerwehren genutzt. Es müsse nun beispielsweise die Frage erörtert werden, ob die Sirenen gezielt gesteuert werden können. Und den Bewohnern der Vulkaneifel müsse die Bedeutung der verschiedenen Signale wieder nähergebracht werden. Das soll auf verschiedenen Wegen erreicht werden, möglicherweise auch mit einem kreisweiten Warntag. Die Frage nach Kommunikation beschäftigt auch die Technische Einsatzleitung. In der Flutnacht war die digitale Funktechnik großflächig ausgefallen, so dass die Verständigung der Einsatzbeteiligten nicht immer gegeben war. „Hier braucht es eine Rückfallebene“, so Welling. Durch analoge Funkgeräte, die man in der Katastrophennacht aus alten Beständen rausgekramt hatte, wurde eine Kommunikationsstruktur aufgebaut. Nun gehen die Überlegungen dahin, dass zumindest die TEL und die Stützpunktwehren in der Vulkaneifel künftig standardmäßig zusätzlich mit Analogfunk ausgestattet werden. Zudem soll die TEL personell aufgestockt werden. Grundsätzlich sei man gut aufgestellt, sagt Meike Welling. Doch bei Einsätzen, die sich über viele Stunden oder gar Tage hinziehen, müsse das Personal auch einmal ausgewechselt werden können. Deshalb überlege man jetzt, wie man weiteres Personal rekrutieren könne. „Man muss dabei betonen, dass die Einsatzkräfte das ehrenamtlich machen“, sagt die Pressesprecherin.


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