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gepostet von Edith Billigmann

+++ Update 2 +++: Abriss- und Bergungsarbeiten in Kröv beginnen am Freitag- Menschen werden evakuiert - Gottesdienst am Sonntag

+++ Update Kröv Freitag, 9. August, 12.20 Uhr: Die Polizei teilt mit: Die Abrissarbeiten haben vor wenigen Minuten mit dem Einreißen der Giebelwand des Gebäudes begonnen. (Fotos dazu siehe unsere Bildergalerie)
Darüber hinaus sind Risse in nahegelegenen Gebäuden bekannt geworden. Ob diese in Zusammenhang mit dem Einsturzgeschehen stehen, oder es sich um Altschäden handelt und ob diese für die Statik der Gebäude von Relevanz sind, wird derzeit geklärt. +++

 

Nach dem schweren Unglück in Kröv, bei dem ein Hotel eingestürzt ist, zwei Menschen starben und sieben weitere gerettet werden konnten, gibt es nun weitere wichtige Informationen.

(ste) Die Polizei teilt mit: Ausgehend vom Schadensort wird  eine Absperrung in einem Radius von 150m eingerichtet. Bürgerinnen und Bürger in diesem Radius werden gebeten ab Freitag, 9. August, 11 Uhr, Fenster und Türen bis auf Weiteres geschlossen zu halten, da durch die Arbeiten eine erhöhte Staubbelastung zu erwarten ist. Die Feuerwehr hat dazu auch eigens Info-Flyer in der Bevölkerung verteilt.

Die Polizei empfiehlt, von einem Aufenthalt im Freien, aufgrund der zu erwartenden hohen Staubbelastung, während der Arbeiten abzusehen.

Für Personen mit Fragen oder Anliegen rund um das Schadensereignis wird bis heute 18 Uhr eine polizeiliche Anlaufstelle, mit Polizeibeamten als persönliche Ansprechpartner, in Kröv in der Weinbrunnenhalle eingerichtet. Die Anlaufstelle wird ebenso am Samstag und Sonntag, von 10 bis 17 Uhr, in der Weinbrunnenhalle besetzt sein.

 

Gemeinsamer Gottesdienst am Sonntag: "Jeder ist willkommen"

 

Darüber hinaus lädt der Polizeiseelsorger, Hubertus Kesselheim, am Sonntagmorgen, den 11. August, um 9:30 Uhr, alle eingesetzten Kräfte und Bürgerinnen und Bürger aus der Region herzlich zu einem Gottesdienst im Pfarrgarten des Pfarrhauses zum "gemeinsamen Innehalten und Haltgeben" in Kröv ein. Der Gottesdienst wird vom Team der Kirche vor Ort und der Polizeiseelsorge offen gestaltet. Kesselheim betont: "Jeder ist willkommen."

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Am Donnerstag-Nachmittag ist die Leiterin der Polizei Wittlich und heutige Polizeisprecherin für die Medien Romy Berger an die Presse getreten und hat Infos darüber gegeben, wie es am Unglücksort weiter gehen wird. Auch einen Tag danach sind immer noch Kamerateams aller bekannten deutschen Fernsehsender vor Ort. Rund um das Hotel gibt es weitreichende Absperrungen mit hohen Sichtschutzzäunen, die von der Polizei bewacht werden. Und dahinter haben am Vormittag die Arbeiten der Gutachter begonnen. Eine Gruppe von Spezialisten hat in Begleitung der Polizei hat das Gelände betreten und führte Messungen durch. Bilder wurden angefertigt auch eine Polizeidrohne kam zum Einsatz.  Die Arbeiten dauerten mehrere Stunden an und polizeiliche Untersuchungen gibt es auch derzeit weiterhin am eingestürzten Hotel. Doch die Gutachter sind am heutigen Donnerstag mit ihrer Arbeit fertig.

„Die Gutachter haben ihre Arbeit beendet und sind zu dem Entschluss gekommen, dass man bei den Abrissarbeiten mit der Giebelwand beginnen wird. Hierzu wird nun schweres Spezialgerät nach Kröv kommen, um dann am morgigen Freitag die Arbeit aufzunehmen“, erklärt die Polizeisprecherin. Doch so einfach ist das auch nicht. In einem Radius von 150 Meter müssen die Menschen ihre Häuser verlassen und die Straßen werden abgesperrt. Am späten Nachmittag wird dieser Radius festgelegt und die betroffenen Menschen werden mit Lautsprecherdurchsagen und Flugblättern informiert.

 

Warum ist die Evakuierung notwendig?

 

„Bei den Abrissarbeiten werden Schadstoffe wie Asbest freigesetzt. Zudem ist das Haus komplett instabil und kann jederzeit weiter einstürzen. Hier müssen die Menschen einfach aus der Gefahrenzone gebracht werden - und das so lange, bis die Arbeiten vorerst beendet werden können, sprich bis wir die tote Person bergen konnten“, so Romy Berger. Bei den Abrissarbeiten wird man sich von oben nach unten vorarbeiten, man gehe von möglichen zwei Tagen aus, es könne aber auch länger dauern. Die Dynamik ist sehr schwer zu beurteilen.

Die Gutachter konnten auch heute noch keine genaue Ursache ausmachen, dass wird dann wohl auch im Verlauf der Abrissarbeiten erfolgen, diese werden permanent die Arbeiten mit begleiten.

Auf die Nachfrage, ob die Polizei bestätigen könne, dass der Besitzer des Hotels der Verstorbene unter den Trümmern ist, sagt sie: „Da wir immer noch nicht an die Leiche vorgedrungen sind, können wir dass nicht zu hundert Prozent sagen, aber wir gehen davon aus, dass es der Besitzer ist.“ Die Ehefrau konnte sich noch im letzten Moment aus dem Hotel befreien.

Den Verletzten einschließlich dem zweijährigen Kleinkind gehe es soweit gut, alle sind leicht verletzt, lediglich dem Vater der niederländischen Familie gehe wohl nicht so gut, der Zustand hätte sich verschlechtert und er musste auf die Intensivstation verlegt werden. Die zuletzt gerettete Frau sei auch wohlauf, es gehe ihr gut, aber die psychische Belastung sei enorm. „Die Frau saß fast 24 Stunden in gebückter Stellung unter einem Trümmerteil, die Luft wurde immer weniger, und man bekommt dann immer mehr Ängste, ob man wieder lebend raus kommt“, so die Polizeisprecherin.


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