Beschäftigte von Arla Foods treten erstmals in Warnstreik

Pronsfeld. Die Mitarbeiter von Arla Foods gehen heute ab 12.30 Uhr in den Warnstreik, um ihre Forderungen in den Entgelttarifverhandlungen durchzusetzen.

Bild: Gewerkschaft NGG

Kurz und bündig

Beschäftigte von Arla Foods in Pronsfeld streiken am heute erstmals.
Forderungen: 10% Lohnerhöhung, 200€ mehr für Azubis, unbefristete Übernahme, Tarifbindung für Logistik.
Arbeitgeberangebot: 6% Lohnerhöhung, 1.500€ Inflationsausgleich.

Am heutigen 11. Juni treten die Beschäftigten der Arla Foods Deutschland (Produktion) und der Arla Foods Logistics GmbH in Pronsfeld erstmals in einen mehrstündigen Warnstreik. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Region Trier, ruft die rund 1.000 Beschäftigten zur Arbeitsniederlegung auf, um ihre Forderungen in den laufenden Entgelttarifverhandlungen durchzusetzen. Bisher hat die Arbeitgeberseite lediglich 6 Prozent für das nächste Jahr bei einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten angeboten. Zudem soll es eine Inflationsausgleichsprämie von 1.500 Euro für die gesamte Laufzeit geben. "Angesichts der blendenden wirtschaftlichen Situation, der weiterhin hohen Kaufkraftverluste der Beschäftigten aufgrund der hohen Preissteigerungen, ist das letzte Angebot immer noch ein Hohn bei rechnerisch nur 3 % pro Jahr", so Jerome Frantz, Verhandlungsführer und Geschäftsführer der NGG Trier.

Forderungen der Beschäftigten

Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 10 Prozent, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro sowie eine Regelung zur unbefristeten Übernahme aller Auszubildenden. Zudem soll die neu ausgegliederte Logistik in die Tarifbindung aufgenommen werden. Der Anschlusstarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben.

Reaktionen und Ausblick

Die Beschäftigten von Arla Foods sind entschlossen, ihre Forderungen durchzusetzen. "Die Versorgung des Handels und der Konsumenten wird wohl keine Milchknappheit spüren, aber es soll ein erster Warnschuss sein, auch an die Konzernzentrale in Dänemark", so Anna-Lena Bindges, Gewerkschaftssekretärin. Der Warnstreik soll die Forderung nach einer Tarifsteigerung von 10 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten unterstreichen und die Arbeitgeberseite auffordern, beim kommenden Verhandlungstermin am 13. Juni ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen.

Hintergrundinformationen

Arla Foods hat neben dem Standort in Pronsfeld weitere Standorte in Deutschland, darunter Upahl in Mecklenburg-Vorpommern und Düsseldorf. Die Forderungen der NGG basieren auf einer Umfrage unter allen NGG-Mitgliedern bei Arla.