

Interview: Nikolas Leube
Ich lege auch bei internen Veranstaltungen auf, da spiele ich aber nicht unbedingt den harten elektronischen Sound, für den ich sonst bekannt bin. Manche Kollegen feiern das total, andere finden es zwar cool, aber es ist nicht ihre Musikrichtung.
Die Idee kam damals aus der Personalabteilung. Man wollte junge Menschen für eine Ausbildung gewinnen und hat nach authentischen Gesichtern gesucht. Da hieß es: "Wir haben doch hier einen DJ, der auch seine Ausbildung bei Bitburger gemacht hat und immer noch hier arbeitet – warum nutzen wir das nicht?" So entstand die Personalkampagne mit dem Karrierevideo und dem Slogan "Ich mische zwar kein Hopfen und Malz, aber Beats und Bits." Seitdem fährt mein Gesicht auf drei Bitburger-Minis durch die Region – eine Aktion, die mir bis heute Schmunzler beschert. Es ist schon lustig, wenn mir Freunde ein Foto schicken und sagen: "Du bist mir gerade auf der B51 entgegengekommen."
Das Besondere an der Eifel ist die Gemeinschaft. Selbst in Dörfern mit 500 Einwohnern kommen oft 1.000 oder mehr Besucher. Man trifft immer wieder dieselben Leute, die quer durch die Eifel reisen, um gemeinsam zu feiern. Für mich ist das einzigartig – die Eifel ist irgendwie wie ein großes Dorf. Und gleichzeitig ist es für mich auch ein Stück Heimat: Wenn ich dort auflege, ist es jedes Mal ein Heimspiel. Genau dort hat alles angefangen. Deshalb ist es für mich etwas Besonderes, immer wieder zurückzukommen.
In der Eifel geht es immer Vollgas, in Trier ist es etwas gesitteter. Das ist der größte Unterschied. Musikalisch bedeutet das: Auf dem Land gehören Ballermann-Hits und Hardstyle unbedingt dazu, während in der Stadt eher Techno oder Clubhits laufen. Für mich ist es eine spannende Abwechslung, beide Welten bedienen zu können.
Das Trier Music Festival ist eines der größten Indoor-Events in Rheinland-Pfalz, mit rund 3.500 Besuchern. Das ist natürlich eine Ehre. Aber nervös bin ich vor jedem Auftritt – weil ich will, dass die Leute einen guten Abend haben.
Meistens bleibe ich noch ein bisschen und feiere mit, weil es Spaß macht, die Leute auch abseits der Bühne zu erleben oder andere DJs zu hören. Natürlich sind dann die Wochenenden teilweise anstrengend. Aber ich habe Glück: Bei uns ist freitags schon um 14 Uhr Schluss, da kann ich mich vorher nochmal ausruhen.
2017 zeigte mir ein Freund den Aftermovie der Nature One „We Call It Home“, weil sein Bruder dort war. Die Energie, die Musik und die Atmosphäre im Video haben mich sofort gepackt. Ich war fasziniert von der Welt der elektronischen Musik. Kurz darauf habe ich begonnen, mich intensiver mit der Szene zu beschäftigen – und mir zu Weihnachten meinen ersten DJ-Controller gewünscht. Die ersten Sets habe ich dann im Schlafzimmer gespielt.
Sidefact: Musik liegt bei uns in der Familie – mein Vater und Großvater waren als Musiker-Duo in Tanzbars und auf Veranstaltungen in der Eifel unterwegs.
Ein Jahr später hatte ich meinen ersten öffentlichen Auftritt – bei der Beachparty in Ehlenz. Da war ich gerade 16 und unglaublich nervös. Aber es war der Startschuss. Bis heute bin ich dort Stammgast, und am 30. August stehe ich schon zum siebten Mal bei der Kultparty auf der Bühne.
Ja, die gibt es. Und das macht mich wirklich stolz. Manchmal merke ich erst beim dritten Mal, dass Leute wirklich meinetwegen da sind. Wenn mir jemand sagt: Wir haben dich auf dem Plakat gesehen und sind deshalb hier – dann ist das einfach ein tolles Gefühl.
Nature One wäre für mich ein besonderes Highlight, weil damit irgendwie alles angefangen hat. Und natürlich Tomorrowland in Belgien – ich denke, davon träumt wahrscheinlich jeder DJ.



