Hans-Peter Schössler

Die Paralympischen Spiele 2024

Region/Paris. In der französischen Landeshauptstadt starten heute, 28. August, die Paralympics 2024.

Vom 28. August bis 8. September finden die paralymppischen Spiele in Paris statt.

Vom 28. August bis 8. September finden die paralymppischen Spiele in Paris statt.

Bild: Symbolbild CanvaPro

Die Paralympischen Spiele gibt es bereits seit 1964

Ein wenig zur Geschichte: Die Paralympischen Spiele, auch Paralympics genannt, sind die Weltspiele für Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Inzwischen werden sie nach den jeweiligen Olympischen Spielen im Sommer und im Winter ausgetragen. 1948 fanden sie erstmals als "Weltspiele für Rollstuhlfahrer" in London statt. 1960 in Rom waren es die "Weltspiele der Gelähmten". 1964 in Tokio gab es dann die Paralympics so wie wir sie heute kennen. Die Behindertenspiele zu den Olympischen Spielen 1972 in München fanden übrigens in Heidelberg statt.


Lange Jahre standen die Paralympics im Schatten der Olympischen Spiele, kaum wahrgenommen von den Medien und entsprechend kamen sie auch nicht in den Wohnzimmern der Sportfans an. Erst als Behindertensportler zu Weltstars aufstiegen, etwa der Südafrikaner Oskar Pistorius, der als Amputierter Weltrekorde am Fließband lief, ein Sprinter der sich auch immer wieder mit den nicht behinderten Toppstars im Sprint messen wollte, spätestens dann nahm die öffentliche Wahrnehmung zu. Pistorius wurde später zur tragischen Figur, weil er wegen Mordes an seiner Freundin angeklagt und verurteilt wurde. Inzwischen ist er wieder auf freiem Fuß.


Auch zwei Behindertensportler aus Rheinland-Pfalz trugen dazu bei, dass der Behindertensport bei den Paras endlich den Stellenwert erfuhr, der ihm gebührte. Die großartige Reiterin Hannelore Brenner, die mehrfach Gold gewann und vor allem Wojtek Czyz aus Kaiserslautern, auch ein Beinamputierter, der 2004 in Athen Gold über 100m , 200 m und im Weitsprung gewann. Heute ist Czyz 44, lebt längst in Neuseeland und startet jetzt in Paris für Neuseeland im Badminton.


Ein anderer Deutscher sorgt noch heute für Furore: der Leverkusener Weitspringer Markus Rehm kann in Paris seine fünfte Goldmedaille bei den Paralympics gewinnen. In London 2012 gewann er Gold im Weitsprung und Bronze mit der deutschen 4 x 100 m Staffel. In Rio 2016 gewann er Gold im Weitsprung und mit der Staffel. Und das schaffte er auch 2021 in Tokio. Mit 8,72 m hält Rehm den Weitsprung-Weltrekord und springt weiterer als fast alle nicht behinderten Weitspringer.


143 deutsche Athletinnen und Athleten starten in dieser Woche in 18 von 22 Sportarten bei den Paralympics. Und ARD und ZDF übertragen live aus der französischen Hauptstadt. Der Behindertensport ist angekommen. Er hat endlich den Stellenwert, der dem entspricht, was in diesem Sport geleistet wird.

 

Text: Hans-Peter Schössler

 


Weitere Nachrichten aus Eifelkreis Bitburg-Prüm
Meistgelesen