Julia Borsch

Die Volksbank Eifel zum Wohnbauprojekt in Irrel

Irrel. "Neues Wohnnen Opp der Lupp" ist angesagt.

Welche Erfahrungen haben Sie bereits mit Wohnungsgenossenschaften gemacht? Wo gibt es die nächsten Wohnungsgenossenschaften in der Eifel?

Bisher gibt es kaum Wohnungsgenossenschaften in der Region, da dieses Modell des Zusammenlebens bisher noch nicht so verbreitet ist im Eifelkreis oder in ländlichen Regionen allgemein. Häufig kommen Wohnungsgenossenschaften eher in Ballungszentren vor, wo die Mietpreise noch deutlich höher sind und bezahlbarer Wohnraum zunehmend knapp wird. Genossenschaften haben dabei jedoch den grundlegenden Vorteil, dass sie die Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung in ihrer DNA haben und dies auch ernst nehmen. Wir als genossenschaftliche Bank erleben mit unseren Mitgliedern die Mehrwerte dieser Prinzipien täglich. Durch den Zusammenschluss vieler Menschen, um einen gemeinsamen Zweck zu verfolgen, schafft man es Dinge umzusetzen, die dem Einzelnen nicht möglich gewesen wären. So muss zum Beispiel nicht der Einzelne den Bau oder Umbau der Immobilien planen, umsetzen und kontrollieren, sondern dies tun die Genossenschaftsmitglieder vertreten durch ihren Vorstand gemeinsam. So wird der Einzelne entlastet und das Wissen der Gemeinschaft genutzt. Zudem macht die Selbstverwaltung und -verantwortung sind Genossenschaften unabhängig und eigenständig.

Sind die Banken bereit, Wohnhäuser zu kaufen und zu vermarkten, damit Bürger Liquide werden, um in eine Genossenschaft einzutreten?

Als Volksbank Eifel eG sind wir größter Immobilienmakler in der Region, sodass wir auch diese Kompetenz in unserer Genossenschaft bündeln. Unsere Immobilienexperten verkaufen circa 150 Objekte pro Jahr in unserer Heimatregion. Das ist annähernd an jedem zweiten Arbeitstag ein Haus. Daher stehen wir zukünftigen Genossenschaftsmitgliedern gerne mit unserer Expertise auch in dieser zur Verfügung.

Könnte die Genossenschaft ein Geschäftsmodell für Banken werden hinsichtlich der Finanzierung? Wie können die Kredite abgesichert werden?

Eine Wohnungsgenossenschaft, die zum Ziel hat ein Wohnprojekt zu realisieren, kann im Grunde genau so finanziert werden wie das einzelne Wohnprojekte wenn es nicht im Rahmen einer Genossenschaft umgesetzt werden würde. Von den Banken wird somit ein gewisses Eigenkapital vorausgesetzt, welches in der Regel durch die Genossenschaftsmitglieder in Form der zu zeichnenden Genossenschaftsanteile erbracht wird. Der restliche Betrag kann durch klassische Bankdarlehen als Fremdkapital finanziert werden. Hierbei stehen beispielsweise wir als Volksbank Eifel eG gemäß unserem regionalen Auftrag gerne zur Verfügung. Darüber hinaus haben die einzelnen Genossenschaftsmitglieder jedoch auch die Möglichkeit durch sogenannte "Nachrangdarlehen" eigene Kredite an die Genossenschaft zu vergeben. Durch eine solche Maßnahme ließe sich das benötigte Fremdkapital durch Banken entsprechend reduzieren. Die Gesamtfinanzierung des Projektes kann zudem durch Fördermöglichkeiten, bspw. durch die KfW, die ISB oder andere Förderinstitute angereichert werden. Hierbei gibt es z.Zt. spezielle Förderungen für Genossenschaftsanteile, aber auch Förderungen für sozialen oder nachhaltigen Wohnungsbau sind denkbar. Alle Ideen würden im Rahmen der Genossenschaftsgründung bewertet und in einem Business Plan zusammengefasst werden, welcher vom Genossenschaftsverband geprüft wird.

Gibt es hier bereits Fördermöglichkeiten?

Bis zu einem Betrag von 100.000 EUR, kann ein zinsvergünstigtes Darlegen mit Zinssätzen ab z.Zt. 0,31% bis zu 2,29% je nach Laufzeit und Zinsbindung über die KfW beantragt werden, um die Genossenschaftsanteile zu erwerben. Zudem erhält man hierauf einen Tilgungszuschuss von 7,5%, somit bis zu 7.500 EUR.

 

Die Fragen stellte Edith Billigmann.
Die Fragen beantwortete die Volksbank Eifel eG.


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