Ehrung für eine Stimme gegen Rassismus
In seiner Laudatio würdigte Bundespräsident a.D. Horst Köhler dessen herausragendes Engagement gegen Rassismus und für Toleranz und Frieden.
Klare Worte, klare Kante: Dafür ist der Kölner Rockmusiker Wolfgang Niedecken bekannt. Sein herausragendes und beispielhaftes Engagement gegen Rassismus und Fremdenhass auch in unbequemen Zeiten, sein Bekenntnis zur Demokratie und für Toleranz hat die Stadt Wittlich nun mit der Vergabe des Georg-Meistermann-Preises 2023 gewürdigt. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis stiftet Niedecken an das von ihm 2007 mitgegründete Projekt »Rebound«, das Kindern und Jugendlichen im Ostkongo und in Nord-Uganda zugute kommt, die durch Kriege und Gewalt schwer traumatisiert wurden. Für dieses Projekt wurde er 2013 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sein Engagement begann weitaus früher: Seit 2004 ist er Botschafter für die Organisation »Gemeinsam für Afrika«. Unermüdlich hat der 72-Jährige, der 1976 die Kölschrockband BAP gegründet hat, seine Popularität in den Dienst der guten Sache gestellt. Raus aus der Komfortecke und Mut zum klaren Bekenntnis sind seine Markenzeichen, die er schon in den 80er Jahren mit seinem Engagement für Frieden und gegen Atomkraft vertreten hat. Seine Stimme gibt er auch der »Arsch huh, Zäng ussenander«-Kampagne gegen Neonazis, Rassismus und Ausgrenzung. »Du stehst für ein empathisches und weltoffenes Deutschland«, so Alt-Bundespräsident Horst Köhler, den das gemeinsame Engagement für Afrika schon seit seiner Amtszeit mit Niedecken verbindet. Weitere Bilder: Interview mit Sportjournalist und Kommentator Béla Réthy; Mike Herting‘s GlobalMusicOrchestra; Ehefrau Tina.
Georg-Meistermann-Preis
Der Nachlass des Künstlers und Kulturpolitikers Georg Meistermann (1911-1990) ist zu großen Teilen Eigentum der Stadt Wittlich. Alle zwei Jahre vergibt die gleichnamige Stiftung den Georg-Meistermann-Preis an Menschen, die sich kritisch-konstruktiv für Demokratie und Meinungsfreiheit einsetzen. Dadurch soll nachfolgenden Generationen sinnstiftende Vorbilder mit auf den Weg gegeben werden. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ist für einen guten Zweck bestimmt.