Julia Borsch

Ein Sieg für die Prümer Youngster

Prüm. Prümer Schülerinnen und Schüler sichern sich beim Landeswettbewerb »Jugend forscht/Schüler experimentieren 2024« den ersten Platz.
Es freuen sich über den Landessieg: (v.l.) Lena Koch, Antonia und Franziska Ostermann. Ihr Projekt »Auf Durchzug schalten - Nutzung der thermischen Bewegung nach dem Vorbild der Termiten« gewann den ersten Preis.

Es freuen sich über den Landessieg: (v.l.) Lena Koch, Antonia und Franziska Ostermann. Ihr Projekt »Auf Durchzug schalten - Nutzung der thermischen Bewegung nach dem Vorbild der Termiten« gewann den ersten Preis.

Bild: Firma Boehringer

In den Hallen des Unternehmens Boehringer in Ingelheim wird Wissenschaft lebendig. Beim diesjährigen Landeswettbewerb "Jugend forscht/Schüler experimentieren" werden am 25. und 26. April die besten Nachwuchsforscherinnen und -forscher Rheinland-Pfalz' in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen gegeneinander antreten. Unter dem inspirierenden Motto "Mach Dir einen Kopf" präsentieren junge Talente ihre Projekte in den Bereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik.

 

Eintrittskarte zum Erfolg

Eines der Teams, das sich dieses Jahr besonders hervorgetan hat, kommt vom Schülerforschungszentrum (SFZ) Prümer Land. Im Regionalwettbewerb in Bitburg konnten sie sich erfolgreich durchsetzen und sicherten sich damit einen Platz im begehrten Landesfinale.

Das Team, bestehend aus Lena Koch und den Schwestern Antonia und Franziska Ostermann, überzeugte die Jury mit ihrer innovativen Forschungsarbeit und tritt nun erneut vor ein Gremium aus Wirtschaftsvertretern, Lehrkräften und Hochschulprofessoren.

 

Landessieger in Physik: ein Modell inspiriert von der Natur

Ihr Projekt "Auf Durchzug schalten - Nutzung der thermischen Bewegung nach dem Vorbild der Termiten" hat nicht nur die Fachjury beeindruckt, sondern auch gegen starke Konkurrenz von sechs weiteren Beiträgen den ersten Platz im Fach Physik erobert. Der innovative Ansatz der drei Schülerinnen nutzt die natürlichen Kühlungstechniken von Termitenbauten als Modell für energieeffiziente Gebäudebelüftung.

 

Prinzipien der Termitenkühlung

Termitenhügel sind bekannt für ihre effiziente Luftzirkulation trotz beengter und verschlungener Gänge. Diese Bauwerke bleiben auch in extremer Hitze kühl und belüftet, ohne externe Energiequellen zu nutzen. Inspiriert von dieser natürlichen Ingenieursleistung entwickelten Lena, Antonia und Franziska den "Termi-Kühli".

Dieses Modell simuliert die Luftzirkulation eines Termitenhügels und zeigt, wie warme Luft durch spezielle Kanalstrukturen und thermische Auftriebe kontrolliert werden kann.

 

Forschung und Ergebnisse

Der Bau des "Termi-Kühli", unterstützt von Auszubildenden der Firma Stihl Magnesium Druckguss, umfasste den Einsatz von Kanalrohren und Rotlichtlampen, um die warme Luft im Inneren zu erzeugen. Unterschiedlich große Öffnungen am Boden und im Modell erleichtern den Aufstieg der warmen Luft, was durch zahlreiche Messungen nachgewiesen wurde. Das Team hat auch ein weiteres Experiment mit PET-Flaschen durchgeführt, um die Effekte trichterförmiger Öffnungen zu erforschen. Ihr "Eco-Cooler-Modell" erzielte eine beeindruckende Abkühlung der Luft um bis zu 50°C.

 

Eine Tradition wissenschaftlicher Exzellenz

Mit ihrem Erfolg führen Lena, Antonia und Franziska die Tradition des SFZ Prümer Land fort. Bereits im Vorjahr gewannen Louana Bretz und Carla Thielen den Landessieg im Fach Physik. Dies unterstreicht die Bedeutung solcher Wettbewerbe für die Förderung junger Talente und die praktische Anwendung wissenschaftlicher Prinzipien in umweltbewussten Projekten.

Durch solche Initiativen wird nicht nur das wissenschaftliche Interesse und die Kreativität der nächsten Generation gefördert, sondern auch nachhaltige und innovative Lösungen für alltägliche Probleme entwickelt. Der Landeswettbewerb "Jugend forscht" bleibt ein entscheidender Treffpunkt für junge Innovatoren, die die Welt von morgen mitgestalten wollen.


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