Exkusion: Die Eifel als Eisenland
Die Eisen- und Stahlindustrie steht vor fundamentalen Veränderungen. Deshalb lohnt sich der Blick in die Vergangenheit der Eisenerzeugung. Die Eifel war traditionell eines der europäischen Zentren dieses Gewerbes.
Viele Jahrhunderte lang war die Wirtschaft hier geprägt vom Blei- und Erzabbau und der Eisenherstellung. Begonnen hatte es schon deutlich vor der Römerzeit, im Mittelalter begann die rasante Verbreitung. Fachleute gehen davon aus, dass in der frühen Neuzeit bis zu 10 Prozent des in Europa hergestellten Eisens aus der Eifel kam. Über 500 Erzgruben hat es hier gegeben. Die Standortfaktoren waren gut: Erze waren vorhanden, dazu die Energieträger Holz (und Holzkohle) und Wasserkraft.
Erst das Industriezeitalter bereitete der Eisenzeit in der Eifel ab 1850 ein schnelles Ende, gegen die verbesserten Verkehrsverbindungen durch die Eisenbahn und vor allem gegen den Einsatz von Koks statt Holzkohle im Ruhrgebiet konnte die Eifel nicht mehr konkurrieren.
Die Spuren des Eisengewerbes sind an vielen Stellen noch zu finden, sie sind wichtige geschichtliche Hinweise in der Landschaft, auch wenn sie nicht immer leicht zu entdecken sind. Bei unserer eintägigen Busexkursion geht es darum, diesen Spuren nachzuspüren und sie in ihren Zusammenhängen zu verstehen.
Zu den Zielen der Exkusion gehören die Spuren ehemaliger Eisenwerke in Schauerbach, Müllenborn, Birresborn, Malberg, das Dorf Eisenschmitt mit gleich mehreren Werken, das das wertvolle Produkt sogar im Namen trägt. Der Roman „Das Weiberdorf“ beschreibt den Niedergang des Dorfes durch die Abwanderung der Männer ins Ruhrgebiet. Dazu besuchen die Teilnehmenden auch den Mühlenberger Stollen des Bleibergwerks in Bleialf.
Auf einen Blick:
- Veranstalter: Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz
- Samstag, 12. Oktober
- 8.30 Uhr ab Daun, Busbahnhof Ecke Trierer-Str./Michel-Reineke-Str., 9.00 Uhr ab Gerolstein, Bushaltestelle / Parkplatz an der Touristinfo
- Rückkehr geplant gegen 17 Uhr, keine Einkehr, sondern Rucksackverpflegung.
- Die Exkursion ist offen für jedermann, verbindliche Anmeldung bei Dr. Sibylle Bauer, e-mail: dendrolab@t-online.de oder 017647341282 (gerne auch per WhatsApp).