

Mit Motorrädern, Zivilenstreifenwagen, regulären Streifenwagen und Unterstützung aus der Luft durch die Hubschrauberstaffel der Polizei Rheinland-Pfalz wurden die Verkehrsteilnehmer zur Großkontrolle geführt. Vor Ort hatte die Polizei mehrere Zelte sowie einen Hygienecontainer eingerichtet, um eine umfassende Kontrolle sicherzustellen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der Erprobung neuer Drogenvortests, die bereits in Trier erfolgreich eingesetzt worden waren.
Wie Lena Bauer, Dozentin an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz im Fachgebiet Verkehrsrecht und Verkehrslehre, erklärte, steht die heutige Erprobung der neuen Drogenvortests in direktem Zusammenhang mit einer gesetzlichen Änderung: „Hintergrund der neuen Tests ist die gesetzliche Veränderung, die im vergangenen Jahr in Kraft getreten ist. Der THC-Grenzwert wurde von 1,0 auf 3,5 Nanogramm pro Milliliter Blutserum angehoben. Die bisherigen Tests, wenn man sie so bezeichnen will, orientierten sich noch an dem alten Grenzwert – und dieser passt nun nicht mehr zur aktuellen rechtlichen Lage.“ Ziel der neuen Vortests sei es, verlässlicher festzustellen, ob tatsächlich eine Überschreitung des geltenden Grenzwertes vorliegt, um so rechtssichere Entscheidungen treffen zu können.
Bereits nach zwei Stunden Kontrollzeit zog die Polizei einen Fahrzeugführer wegen des Verdachts auf Drogenkonsum aus dem Verkehr. Ein Vortest ergab einen erhöhten THC-Wert. Die Weiterfahrt wurde untersagt, der Fahrer wurde zur Dienststelle gebracht und dort einem Amtsarzt vorgeführt, der eine Blutprobe entnahm. Das endgültige Ergebnis soll nun den genauen THC-Gehalt klären.
Doch nicht nur auf dem Flugplatz wurde kontrolliert. Auch auf der Bundesstraße 51 selbst fanden begleitende Kontrollen statt. Insgesamt war die Maßnahme groß angelegt und wurde von einem breiten Netzwerk an Einsatzkräften getragen. Unterstützung kam aus dem Saarland, Hessen, Luxemburg und Belgien. Auch die Hochschule der Polizei war erneut eingebunden, welche die Testreihe begleitet.
Die gestrige Kontrolle in Trier hatte bereits eindrucksvolle Zahlen geliefert: Insgesamt 350 Fahrzeuge wurden dort überprüft. In 17 Fällen kamen die neu entwickelten Drogenvortests zum Einsatz. 12 Fahrer konnten den Verdacht entkräften, bei 5 wurde eine Blutprobe angeordnet. Zusätzlich leitete die Polizei sechs Strafverfahren sowie 62 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. In 20 Fällen musste die Weiterfahrt untersagt werden, ein Haftbefehl wurde vollstreckt.
Anders wie in Trier kam es in Bitburg zu keinen Verkehrsbeeinträchtigungen. Die Polizei hatte Vorkehrungen getroffen, um den Verkehrsfluss möglichst aufrechtzuerhalten.
Text: Kevin Schößler