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Kirchenfeste: Planungen liegen auf Eis

Die Erstkommunion ist ein einmaliger Tag im Leben. Er kostet Familien viel Aufwand, Zeit und Geld. Nun ist alles abgesagt.
Nach einer langen Vorbereitung auf ihren großen Tag der Erstkommunion, Firmung oder Konfirmation, müssen Kinder und Jugendliche nun auf unbestimmte Zeit abwarten.                            Foto:  Pixabay

Nach einer langen Vorbereitung auf ihren großen Tag der Erstkommunion, Firmung oder Konfirmation, müssen Kinder und Jugendliche nun auf unbestimmte Zeit abwarten. Foto: Pixabay

Am Sonntag wäre für viele Mädchen und Jungen ein ganz großer Tag. Denn es ist »Weißer Sonntag«, der Tag, an dem traditionell die Erstkommunion gefeiert wird. Zur Vorbereitung haben sich die Grundschüler wöchentlich mit ihren Katecheten getroffen, um mehr über den Glauben zu erfahren. Manche Eltern haben schon vor Jahren den Caterer und einen Raum für die Feier gebucht. Und jetzt macht ihnen das Corona-Virus einen dicken Strich durch die Rechnung.
Das Kommunionkleid oder der Anzug sind gekauft, die Tischdekoration ist besorgt, das Menü ausgewählt, die Tischkarten sind gebastelt, die Einladungen verschickt, die Übernachtungsmöglichkeiten für die Gäste organisiert – seit Monaten ist alles bis ins Detail geplant worden. Und dann im März die Nachricht: Alles ist gestoppt.
Das Bistum kann auf Wochenspiegel-Anfrage keine Aussage machen, wie es mit den Erstkommunionen und Firmungen weitergeht. Nach Auskunft einer Sprecherin des Bistums steht bislang nur fest, dass Erstkommunionen und Firmungen bis Ende Mai abgesagt sind. Laut Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg könne eine neue Terminfestlegung erst nach dem Ende der Krise erfolgen. Dazu, wie mit den abgesagten Erstkommunionen und Firmungen umgegangen wird, sagt die Bistumssprecherin: »Der vorbereitende Unterricht ist vorerst ausgesetzt. Es gibt verschiedene mögliche Lösungsansätze, wie mit den abgesagten Terminen umzugehen ist, die derzeit durchgespielt werden, die aber auch den Maßstab der Praktikabilität erfüllen müssen. Konkrete Entscheidungen wird es erst nach Beendigung der Krise geben können.«

Konfirmationen ebenfalls abgesagt

In der evangelischen Kirche sieht es nicht anders aus. Auf Empfehlung der evangelischen Kirche im Rheinland sind die Konfirmationen in den Kirchengemeinden auf ungewisse Zeit verschoben worden. Pfarrerin Maike Roeber vom evangelischen Kirchenkreis Trier erklärt: »Gerade anlässlich von Konfirmationen kommen oft viele Ältere wie eben beispielsweise die Großeltern, die zu den besonderen Risikogruppen gehören, in Kontakt mit den jungen Leuten, die zwar Infektionen zumeist leicht verkraften, diese aber möglicherweise übertragen. Das gilt es auf jeden Fall zu verhindern.« Über die neuen Termine werden die Presbyterien der Kirchengemeinden entscheiden.
Die Familie der neunjährigen  Melina, die am 26. April in Sülm die Erstkommunion empfangen hätte, sieht den Aufschub gelassen. »Ich verfalle nicht in Panik. Wir müssen einfach abwarten. Irgendwie wird man einen Weg finden«, sagt ihre Mutter Petra Weckmann. Sie lobt, dass ihre Pfarreiengemeinschaft engen Kontakt mit den Familien und Kommunionkindern übers Internet halte.

Bei Kleid und Schuhen kann es eng werden

Trotzdem hofft Petra Weckmann, nicht bis ins nächste Jahr warten zu müssen. Denn dann könnte es bei Kleid und Schuhen eng werden. Wenn es soweit ist, muss möglicherweise improvisiert werden wie beim Ort für die Feier oder bei der Datumskorrektur auf Kerzen und längst fertigen Einladungen.
Keiner weiß, wann und wie die Kinder und Jugendlichen den großen Tag erleben werden. Aber eines steht für Petra Weckmann fest: »Dieses Ereignis werden sie wohl nie vergessen.« 

Termine mit Weihbischof: So sieht es für die Firmungen aus

Dekanat Bernkastel
  • Für Bernkastel hätte es zwei außerordentliche Termine mit Dr. Markus Nicolay in Zeltingen und Bernkastel gegeben, die ebenfalls abgesagt wurden.
Dekanat Wittlich
  • Das Dekanat Wittlich wäre von Mitte Mai bis Mitte Juni mit der Firmreise des Weihbischofs dran – hier ist noch nicht klar, wie es um die Termine im Juni steht.
Nach Redaktionsschluss...
  • ... hat Bischof Stephan Ackermann einen Brief an alle Kommunionkinder geschrieben. Zu lesen auf der Homepage des Bistums: www.bistum-trier.de
(bil)


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