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Neues Ärztemodell ist gefragt

Die Ärztegenossenschaft eröffnet bald einen zweiten Praxisbetrieb in Dudeldorf.

Mit dem Modell der Ärztegenossenschaft geht der Eifelkreis einen neuen Weg, um die medizinische Versorgung im ländlichen Gebiet zu verbessern. Wie das funktioniert, erklärte Dr. Michael Jager, Vorstand der neuen medicus Eifler Ärzte e.G. Staatsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler bei einem Besuch vor Ort: "Wir sehen Ärztegenossenschaften als ergänzende Organisationsform für die ambulante ärztliche Tätigkeit, neben der Freiberuflichkeit und anderen Kooperationsformen", so Jager. Für den Arzt verbindet das Modell der Ärztegenossenschaft viele Vorteile. Dazu gehören das Arbeiten im Team, Teilzeitmodelle und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch im Arztberuf. Gleichzeitig vermeidet das Genossenschaftsmodell Faktoren, die viele Mediziner von einer freiberuflichen Niederlassung abhalten wie ein hohes unternehmerisches Risiko und die Verfügbarkeit rund um die Uhr. "Nach den ersten Erfahrungen gelingt es uns mit der Organisationsform der Genossenschaft, auch jüngere Ärztinnen und Ärzte für eine Tätigkeit als Allgemeinmediziner zu gewinnen", berichtete Michael Jager. Ministerin Bätzing-Lichtenthäler sieht in der medicus Eifler Ärzte e.G. einen innovativen Beitrag, die Gesundheitsversorgung zu stärken. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir zukünftig nicht jede Praxis im ländlichen Raum mit einem freiberuflich tätigen Arzt nachbesetzen können", so die Ministerin. Um dennoch eine Versorgung der Bevölkerung gewährleisten zu können, verweist sie auf die Übertragung ärztlicher Leistungen auf qualifiziertes medizinisches Personal und auf Telemedizin, wie die Online-Sprechstunde. Seit Januar hat die Ärztegenossenschaft medicus Eifler Ärzte e.G. als deutschlandweit zweite Genossenschaft ihrer Art eine Zulassung als Träger eines Medizinischen Versorgungszentrums erhalten. Mittlerweile betreibt die Genossenschaft eine Praxis für Allgemeinmedizin in Bitburg und bereitet einen tageweisen Praxisbetrieb in einer Zweigpraxis in Dudeldorf vor. Nach und nach sollen weitere frei werdende Praxen in die Trägerschaft der Genossenschaft übernommen werden. Foto: fotoART/T.Weiss/pixelio


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