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Rekord auf dem Weg unter den Baum

Sie sorgen dafür, dass alles pünktlich zum Fest unter dem richtigen Baum liegt: Paketzusteller haben im Dezember Hochkonjunktur. In diesem Jahr verbucht die Deutsche Post einen Rekord.
Stefan Becker stellt in Wittlich Pakete zu. Foto: Deutsche Post

Stefan Becker stellt in Wittlich Pakete zu. Foto: Deutsche Post

Auch schon vor dem harten Lockdown hat sich in diesem Jahr der Einkauf stark ins Internet verlagert. Kurz vor Weihnachten ziehen die Bestellungen weiter an. Das spüren die Paketzusteller, die tagein tagaus von einem Haus zum anderen hetzen, um Lieferungen zuzustellen. Die Pandemie hat einen ungekannten Boom beim Paketversand ausgelöst. Die Menschen gehen lieber auf Nummer sicher. Statt beim Einkaufsbummel in der Stadt, setzen sie auf kontaktloses Shoppen im World Wide Web. Um das Paketvolumen bewältigen zu können, stellt die Deutsche Post DHL Group, Marktführer bei Paketen, alle mobilisierbaren Kräfte bereit.

10.000 zusätzliche Paketboten eingestellt

»Wir haben unsere Weihnachtsplanung für Aushilfskräfte, Betriebsmittel und Fahrzeuge bereits im März für Weihnachten angepasst. Viele Aushilfen aus dem Frühjahr sind heute noch an Bord und helfen uns natürlich sehr«, sagt Unternehmenssprecher Heinz-Jürgen Thomeczek. Bundesweit hat die Deutsche Post für die Zeit von Ende Oktober bis Anfang Februar 10.000 neue Arbeitskräfte eingestellt und weitere 13.000 Fahrzeuge angeschafft. Im Weihnachtsgeschäft – also November und Dezember – rechnet der Verband mit einem Plus bei der Paketzustellung von 20 Prozent. Durch den harten Lockdown wird eine noch größere Steigerung wahrscheinlich. Zur Verdeutlichung: Allein in der zweiten Dezemberwoche wurden bereits mehr als 56 Millionen Pakete ausgeliefert. »Bundesweit schlagen wir im Schnitt 5,2 Millionen Pakete täglich um, jetzt haben wir schon über 11 Millionen Pakete am Tag erreicht«, vermeldet Postsprecher Thomeczek Rekordmengen.

Zusteller arbeiten in zwei Schichten

Vom Zustellstützpunkt Wittlich werden zu normalen Zeiten im Schnitt täglich rund 15.000  Pakete zu den Adressaten gebracht (zum Gebiet gehören die postalisch zugeordneten Orte Föhren, Mülheim, Nerdlen, Gerolstein und Prüm). »Derzeit liegen wir hier bei über 25.000 Paketen und an Spitzentagen sind es noch mehr«, gibt Thomeczek eine Wasserstandsmeldung. Für Bitburg nennt er ein Paketaufkommen von mehr als 5000 Stück gegenüber einem sonst durchschnittlichen Tageswert von 3700 zugestellten Paketen.
Um die Paketflut rechtzeitig unter die Weihnachtsbäume zu kriegen, wurden die Beschäftigten im Stützpunkt in Wittlich von 360 auf 430 aufgestockt. In Bitburg sind nun 93 Mitarbeiter  gegenüber sonst 84 im Einsatz. Dementsprechend wurde der Wittlicher Fuhrpark um 60 Fahrzeuge auf 280, der in Bitburg um acht Transporter auf 57 erweitert.
Derzeit arbeiten die Beschäftigten in der Zustellung in zwei unterschiedlichen Schichten, um den gegenseitigen Kontakt zu reduzieren. Als weitere Vorsichtsmaßnahme wird bei der Paketübergabe auf die eigenhändige Empfangsbestätigung durch den Empfänger verzichtet.
Wie steht es in dieser Situation um die Arbeitsbelastung bei den Zustellern? »Die ist gewohnt hoch, doch die zusätzlichen Kräfte sind gut eingearbeitet und entlasten uns sehr«, sagt Thomeczek.
Trotz der enormen Flut türmen sich die Pakete in den Hallen doch nicht bis unter die Decke. »Die Logistik im Ein- und Abgang ist entsprechend aufgebaut. Aber es werden schon Berge an Sendungen umgesetzt«, so der Postsprecher.
Nach seiner Einschätzung kann jeder, der seine Weihnachtspakete bis 19. Dezember, 12 Uhr, auf den Weg gebracht hat, sicher sein, dass seine Geschenke es noch rechtzeitig unter den richtigen Weihnachtsbaum schaffen.

  •  Die Deutsche Post empfiehlt in der aktuellen Lage, wenn möglich für den kontaktlosen Empfang der Pakete einen Ablageort festzulegen oder direkt an Packstationen zu adressieren.
  •  Das Unternehmen hat fünf Goldene Regeln für Weihnachtspakete unter dhl.de/weihnachten zusammengestellt.
(bil)


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