Schleichend verändert sich der Mensch
Statistisch gesehen erkrankt pro Tag ein Einwohner im Eifelkreis an Demenz, so die alarmierende Auskunft von Brunhilde Hell, Koordinatorin des Demenznetzwerks Eifel an der Kreisverwaltung. Die Krankheit beginnt schleichend. Manchmal fällt einem nicht das richtige Wort ein und man weiß nicht mehr, wo man den Schlüssel hingelegt hat. Mit der Zeit überfordert es einen, Gäste zu bewirten oder die angefallenen Rechnungen zu überweisen. Langsam zeigen sich auffällige Gedächtnislücken und das Denken fällt schwer. Es kann passieren, dass man sich nicht erinnert, wo man sein Auto abgestellt hat. Unbekannte Orte werden zum Labyrinth, in dem man sich nicht zurechtfindet. Irgendwann verändern Wahnvorstellungen und Misstrauen den Charakter. Am Ende ist ein Leben ohne tägliche Betreuung nicht mehr möglich.
Die Initiative Alzheimer Forschung e.V. beschreibt die Krankheit als häufigste Form der Demenz, als unheilbare Störung des Gehirns. Durch das Absterben von Nervenzellen im Gehirn werden Menschen zunehmend vergesslich, verwirrt und orientierungslos. »Viele Patienten werden unruhig, aggressiv oder depressiv.« Vererbt wird Alzheimer nur äußerst selten. Das Alter ist das größte Risiko für eine Alzheimer-Krankheit.
Verständnis und Toleranz
»Menschen mit Demenz fallen auf. Wichtig ist, dass sich Freunde, Familie, Nachbarn und Mitbürger nicht abwenden, sondern Verständnis und Toleranz zeigen. Damit das möglich ist, braucht es mehr Wissen und Verständnis in der gesamten Gesellschaft«, appelliert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft.Demenzkranke Menschen, Angehörige und Interessierte erhalten bei der Koordinierungsstelle des Demenznetzwerks Eifelkreis im Sozialamt der Kreisverwaltung Informationen, Hilfe und Vermittlung von Angeboten. Beratung übernehmen auch die Pflegestützpunkte des Eifelkreises. Auch Pflege- und Betreuungseinrichtungen bieten Hilfe. Die Koordinierungsstelle des Demenznetzwerks lädt außerdem in Kooperation mit dem Pflegestützpunkt Bitburg zum »offenen Treff« für Angehörige ein. Gesprächskreise für pflegende Angehörige gibt es auch bei der Caritas Sozialstation Prüm-Arzfeld und bei der Betreuungsgruppe »Jut Stuff« der DRK Sozialstation, beide in Prüm.
So lässt sich das Risiko verringern
- Bewegung: Mindestens 20 Minuten pro Tag wären ideal.
- Gelegenheiten nutzen: Treppe statt Aufzug und Fahrrad statt Auto nehmen, regelmäßige Spaziergänge oder Gartenarbeit.
- Training fürs Gehirn. Dazu gehört nicht das Lösen von Kreuzworträtseln, da hierbei nur altes Wissen abgefragt wird.
- Was hilft: Routinen vermeiden. Gutes Mittel ist Reisen
- Soziale Kontakte: Dem Alleinsein aktiv entgegenwirken, Kontakte knüpfen; ein Ehrenamt ist eine Möglichkeit.
- Gesunde Ernährung: Faustregel: »Was gut fürs Herz ist, ist auch gut für das Gehirn.« Empfohlen wird mediterrane Kost: Obst, Gemüse, Olivenöl, Nüsse, wenig rotes Fleisch und viel Fisch. (Quelle: Alzheimer Forschung Initiative e.V. )