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»Volles Rohr« durch die Großregion

Bis 2023 soll die sogenannte Eifelpipeline von der Nordeifel durch den Eifelkreis bis nach Trier fertiggestellt sein: Wasser, Elektrizität, Biogas, Erdgas und Glasfaser werden dann unterirdisch in einer Trasse transportiert. Die Bauarbeiten liegen im Plan.

Dass infrastrukturelle Großprojekte in Deutschland nicht unbedingt plangemäß verlaufen, daran hat man sich fast schon gewöhnt. Eine positive Ausnahme ist da die Eifelpipeline des Regionalen Verbundsystems Eifel, die eines der im Rahmen von "Deutschland - Land der Ideen" geförderten Projekte ist. Sie wird von den Landwerken Eifel AöR (LWE) umgesetzt. An den LWE wiederum sind die Kommunalen Netze Eifel (KNE), die Stadtwerke Bitburg und die Verbandsgemeinden Bitburger Land, Speicher, die SEW Irrel AöR, der Zweckverband Wasserwerk Trier-Land und der Zweckverband Wasserwerk Kylltal beteiligt.

Verhandlungen mit rund 300 Eigentümern

Im Vorfeld musste viel mit den insgesamt rund 300 öffentlichen und privaten Grundstückseigentümern verhandelt werden. Die Pipeline benötigt für den Graben rund 39 Hektar Fläche, die teils landwirtschaftlich genutzt wird, so dass auch eventuelle Ernteausfälle mit in die Kalkulation einbezogen wurden und erstattet werden können. Die Ausführung erfolgt durch die Kommunalen Netze Eifel AöR (KNE) in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Trier. "Es geht sehr gut voran", freut sich KNE-Technikvorstand Helfried Welsch über sichtbare Fortschritte seit dem Spatenstich im vergangenen Jahr, "wir liegen im Zeit- und Kostenrahmen." Bis 2023 soll die Eifelpipeline stehen... oder vielmehr im Boden vergraben liegen. Kalkuliert wird mit Kosten von insgesamt rund 100 Millionen Euro. "Die Arbeiten an den verschiedenen Abschnitten laufen parallel. Dadurch besteht weniger Risiko für Verzögerungen. "Das Projekt umfasst nämlich zwei verschiedene, in Abschnitte eingeteilte Trassen: Die Nord-Süd-Achse verläuft von der nordrhein-westfälischen Grenze auf achtzig Kilometern bis nach Trier im Süden. "Hier verlegen die Projektpartner nach Bedarf Trinkwasser, Glasfaser-, Erdgas- und Biogasleitungen." Die Ost-West Trasse verläuft auf rund 45 Kilometern südlich von Bitburg durch die Verbandsgemeinden Wittlich-Land, Speicher, Trier-Land, Bitburger Land und Südeifel. "Sie verbindet insbesondere sieben vorhandene Biogasanlagen, deren Biogas zukünftig am Flugplatz Bitburg aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist werden soll. Hier sind bislang etwa 15 Kilometer Trasse für Biogas und Breitbandversorgung verlegt", so Welsch.

Erster Abschnitt bereits abgeschlossen

Im Eifelkreis ist das Verbundnetz teilweise schon realisiert. Ein erster, 8,4 Kilometer langer Abschnitt der Nord-Süd-Trasse im nördlichen Bereich der Verbandsgemeinde Bitburg-Land ist bereits abgeschlossen. Hier sind zusätzlich zur Hauptwasserleitung und zur Breitbandanbindung Stromleitungen mit 20-kV- und 110-kV-Kabeln verlegt. Auch die Ost-West-Verbindung geht voran: Ein 15 Kilometer langer Teil des Verbundnetzgrabens zwischen Ingendorf und Preist ist verlegt und es fehlen nur noch fünf Kilometer bis zur Fertigstellung des gesamten Abschnittes. "Der dritte Bauabschnitt von Höhe Schleid bis Rittersdorf ist vergeben und der Baubeginn erfolgt in Kürze. Dieser wird etwa zehn Kilometer lang und soll bis August abgeschlossen sein." www.kne-web.de

Fotos: Koch/FF


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