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Im Jahr 1919 stand Demokratiebildung bei den ersten Volkshochschulen im Vordergrund. Auch 100 Jahre später ist sie neben neuen Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit noch immer zentral in der Erwachsenenbildung. Was Volkshochschulen über die Gesellschaft aussagen.
Lernen, Wissen teilen, mit anderen ins Gespräch kommen: Die Volkshochschulen der Region bieten Weiterbildung in den verschiedensten Bereichen an, um Horizonte zu erweitern. Foto: Imago
Vor 100 Jahren legte die Weimarer Verfassung den Grundstein für eine freie, staatlich geförderte Weiterbildung, die sich an den Bildungsbedürfnissen der Menschen orientiert. Es war die Geburtsstunde der Volkshochschulen. Heute gibt es 900 dieser Weiterbildungseinrichtungen in Deutschland. "Dieses Potenzial müssen wir noch viel besser nutzen, um Menschen mit den nötigen Kenntnissen für ein selbstbestimmtes Leben, für gesellschaftliche Teilhabe und für demokratische Meinungsbildung auszustatten", sagte Annegret Kramp-Karrenbauer, Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) am Mittwoch vergangener Woche vor der Bundespressekonferenz.
Die Volkshochschulen stellen ihr Programm für das aktuelle Herbst/Wintersemester unter das Motto "zusammenleben. zusammenhalten" und bieten vielfältige Gelegenheiten für Begegnung und Dialog. Sie wollen "Gespräche anregen - zu Fragen des Zusammenlebens in unserer Kommune und in Deutschland, aber auch zum Zusammenhalt in Europa und der Welt", erklärt Dr. Barbara Mikuda-Hüttel, pädagogische Leiterin der Kreisvolkshochschule (KVHS). Es geht um wachsende Ungleichheit zwischen Armen und Reichen, den Einfluss der Digitalisierung, Veränderungen durch den Klimawandel und globale Gerechtigkeit.
"Gutes Verhältnis von Preis und Leistung"
Woran sich das VHS-Programm weiterhin orientieren wird, sind Allgemeinbildung, Berufliche Bildung, Gesundheitsbildung und Sprachen, versichert Mikuda-Hüttel. Was die Teilnahme erleichtert: "Die Kurse können in einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten werden", betonte Staatssekretär Denis Alt aus dem Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur bei der Eröffnung der "Langen Nacht der Volkshochschulen" an der VHS Neustadt am 20. September. Mit mehr als 400 beteiligten Einrichtungen war es die größte Publikumsaktion in der 100-jährigen Geschichte der Volkshochschulen. Die VHS Bitburg hatte den Abend dem Thema "Pressefreiheit" gewidmet. Denn gerade diese habe bis heute in besonderer Weise zu Information und Bildung beigetragen. Im Leitbild der Volkshochschulen ist der Grundgedanke, einer möglichst breiten Bevölkerung Bildung zu ermöglichen, fest verankert. Ihr Verband warnt aktuell vor einem Weiterbildungsverständnis, das allein auf berufliche Verwertbarkeit abzielt.
Schule reicht nicht fürs Leben
"Vielmehr erfordern Veränderungen wie Globalisierung und Digitalisierung ein breites Allgemeinwissen, um die individuelle Handlungs- und Urteilsfähigkeit zu stärken. Ein in Schule und Ausbildung erworbener Bildungsvorrat reicht nicht aus, um das gesamte Leben zu bestreiten", so der Verband. Hinzu komme, dass zu viele junge Menschen die Schule ohne Abschluss verließen, Analphabetismus in Deutschland weit verbreitet sei, Einkommensschwache und Geringqualifizierte zu selten Weiterbildung in Anspruch nehmen, Nachholbedarf bei digitalen Kompetenzen bestehe und der Bildungsstand unter Menschen mit Migrationsgeschichte durchschnittlich niedriger sei als in der Gesamtbevölkerung. "Volkshochschulen sind immer in der Nähe und uns ist jeder willkommen, der seinen Horizont erweitern möchte", betont die DVV-Präsidentin.
Im Eifelkreis bieten mehrere Volkshochschulen Weiterbildungskurse an. Wie sich ihr Angebot verändert hat, wirft ein Bild auf die Gesellschaft: Standen zu Beginn noch Schreibmaschinenkurse und das 10-Finger-Schreiben im Programm, boomte in den 1980er Jahren der EDV-Bereich. Digitale Angebote und Webinare sind inzwischen fester Bestandteil von Volkshochschulprogrammen. Und was zeigt der Blick in die Zukunft? "Besondere Schwerpunkte bilden künftig sicher die Bereiche Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Demokratiebildung", prognostiziert Mikuda-Hüttel.
Info
Programme:
Kreisvolkshochschule:
www.bitburg-pruem.de/cms/kultur/volkshochschule
Hier finden sich die Angebote der zugehörigen VHS Arzfeld, VHS Bitburger Land , VBW Eisenach, VHS Südeifel, VBW Orenhofen, VHS Speicher und VBW Waxweiler:
www.vhs-bitburg.de
www.vhs.pruem.de