Julia Borsch

Wo Leidenschaft abhebt ...

Bitburg (jb). Am 31. Mai und 1. Juni lockt die "IG Flug und Schiff" zum diesjährigen RC Wasserflugtreffen am Bitburger Stausee. Erwartet werden Piloten aus ganz Deutschland.

Bereits seit 2016 treffen sich Modellbaubegeisterte der gesamten Großregion am Bitburger Stausee, um gemeinsam ihre Leidenschaft für maßstabsgetreue Modellflugzeuge und -boote auszuüben und selbstgebaute Modelle zu präsentieren. Die "Interessengemeinschaft Flug und Schiff Bitburger Stausee" lädt auch in diesem Jahr am 31. Mai und 1. Juni jeweils ab 10 Uhr an den Stausee ein. Dabei ist das Event nicht nur eine Inszenierung spektakulärer Modelle, sondern ein Paradebeispiel für spartenübergreifende Zusammenarbeit. "RC-Wasserflug an sich ist schon etwas Besonderes, da es nur wenige Orte gibt, die das überhaupt ermöglichen. Meistens sind Modellflieger in Vereinen mit Flugplätzen auf dem Land aktiv", sagt Hans Jürgen Götte, Organisator des Wasserflugtreffens. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr: Die IG kooperiert mit der Modellfluggruppe "BIT Falken", die ihr 50-jähriges Bestehen feiert - ein echtes Novum beim Bitburger Wasserflugtreffen.

Der Ursprung des Treffens liegt im reinen Wasserflugbereich, wie sich der Organisator erinnert: "Begonnen hat alles mit Wasserfliegern. Die Schiffsmodellbauer kamen erst später dazu. Nach der Coronapause war der Neustart allerdings etwas holprig - es gab Probleme mit dem See, von Hochwasserschäden bis hin zu niedrigem Wasserstand und Algen."



Fliegende Legenden und schwimmende Giganten

Die Vielfalt der gezeigten Modelle wird die Besucherinnen und Besucher beeindrucken. Die Bandbreite reicht von detailgetreuen Rennbooten mit Verbrennungsmotor bis hin zu originalgetreu nachgebauten Flugzeugen. "Ich selbst werde unter anderem meine DO-X zeigen - das größte Wasserflugzeug der Welt in den 1930er Jahren", berichtet der leidenschaftliche Modellbauer Götte weiter. Auch andere imposante Modelle wie die 2,7 Meter lange USS Missouri, bekannt aus dem Zweiten Weltkrieg, oder das französische Kreuzfahrtschiff FRANCE werden erwartet. "Es gibt nicht nur ein Highlight, sondern viele", verspricht der Organisator.


Viele der gezeigten Modelle sind keine Bausätze, sondern aufwendig konstruierte Eigenbauten. "Die DO-X zum Beispiel hat gut zwei Jahre Bauzeit in Anspruch genommen, die Missouri sogar drei - und das mit mehreren tausend Einzelteilen, die damals noch komplett von Hand gefertigt wurden. 3D-Druck kam erst später zum Einsatz", erzählt der Modellbauer. Die Hingabe zum Detail ist hier spürbar.
Hinter den Kulissen steckt oft ein Kontrast zum Berufsalltag. "Als Neurologe und Psychiater bin ich geistig permanent gefordert. Im Modellbau finde ich den kreativen und handwerklichen Ausgleich", so der Experte Hans Jürgen Götte. "Es ist ein Hobby, das mich seit meiner Jugend begeistert. Es schult die Sinne, erfordert Geduld und technisches Verständnis. Und am Ende steht ein funktionsfähiges Modell, das man im Element - ob Wasser oder Luft - erleben kann."

 


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