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Frederik Scholl

Zeichen der Ermutigung: Bundeskanzler Scholz in Bad Münstereifel

Bad Münstereifel. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat heute die Stadt Bad Münstereifel besucht, um sichpersönlich ein Bild vom aktuellen Stand des Wiederaufbaus nach der Flutkatastrophe zu machen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) begleiteten Scholz bei dessen Besuch in der Kurstadt. Unter anderem standen für Scholz Gespräche mit Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und Landrat Markus Ramers auf der Tagesordnung. Nur wenige Wochen nach der Flutkatastrophe hatte Scholz, damals Vize-Kanzler und Finanzminister, die Stadt Schleiden besucht und Ramers versprochen, dass er wiederkommt, wenn er Kanzler wird. Und er hat Wort gehalten. "Gerade jetzt ist sein Besuch ein wichtiges Zeichen. Trotz Krieg in der Ukraine und neuer Krisen sind die Flutkatastrophe und die vielen betroffenen Menschen im Kreis Euskirchen nicht vergessen", so Landrat Markus Ramers. "An vielen Stellen im Kreisgebiet zeigt sich, dass es vorangeht. Was die Menschen mitsamt den vielen Unterstützern geleistet haben, ist bemerkenswert. Aber es gibt immer noch eine Menge zu tun und das sieht man auch hier in Bad Münstereifel", so Landrat Ramers.
Die Gesamtschäden werden auf über 1 Milliarde Euro geschätzt, allein Kreis und Kommunen beziffern die Schäden an der öffentlichen Infrastruktur in den bisher vorliegenden Wiederaufbauplänen auf mehr als 570 Millionen. Was die Schäden an den Privathaushalten betrifft, sind bisher insgesamt 3.955 Wiederaufbau-Anträge gestellt wurden, von denen sich 3.814 bei der Bezirksregierung im Bewilligungsprozess befinden. 120 Millionen Euro wurden bislang an betroffene Haushalte im Kreis Euskirchen ausgezahlt.
Mit Bezug zur aktuellen Haushaltsdebatte im Bundestag und dem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr, machte der Landrat gegenüber Innenministerin Nancy Faeser deutlich, dass auch die Stärkung des Bevölkerungsschutzes dringend einen höheren Stellenwert einnehmen müsse. "Die Stärkung unserer Bundeswehr ist wichtig. Doch genau so wichtig ist es, dass wir den Bevölkerungsschutz stärken. Für den Kreis Euskirchen haben wir das Jahr 2022 zum ‚Jahr des Bevölkerungsschutzes' erklärt und setzen bereits erste Maßnahmen um. Alle diese Maßnahmen sind sehr kostenintensiv", so Landrat Ramers. Die Innenministerin sicherte zu, dass die Fördermöglichkeiten des Bundes verbessert werden sollen, um etwa den Ausbau der Sirenen-Warnsysteme im Kreisgebiet voranzutreiben. "Es war eine sehr herzliche Atmosphäre", so der Landrat abschließend zum Besuch des Kanzlers in Bad Münstereifel. "Olaf Scholz war bei den Gesprächen mit den Menschen sehr zugewandt und sehr interessiert. Er hat den ihnen Mut gemacht und gezeigt, dass die Flut mit den immensen Schäden nicht in Vergessenheit geraten ist."
Zudem besuchte der Bundeskanzler einige stark von der Flut betroffene Bereiche der Bad Münstereifeler Kernstadt, darunter eine Kunst-Galerie und einen Gastronomiebetrieb. Auch für Gespräche mit Schülern und Lehrkräften eines Gymnasiums hatte er sich Zeit genommen. Nach dem Besuch in Bad Münstereifel führte Scholz' Reise weiter nach Ahrbrück im Ahrtal, das ebenfalls noch stark unter den Folgen der Flutkatastrophe leidet.


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