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Andreas Bender

Demenz in den Fokus rücken

Rhein-Hunsrück. Demenz kommt eine immer größere Bedeutung zu in unserer Gesellschaft zu. Das »Netzwerk Demenz« im Landkreis klärt rund um das Thema auf.
Sind Teil des neuen »Netzwerk Demenz« im Rhein-Hunsrück-Kreis (v.l.): Regina Justus (Pflegestützpunkt Simmern), Kerstin Jakobs (Sozialstation Rheinböllen) und Kathrin König (Kreisverwaltung) freuen sich auch über weitere Mitglieder.

Sind Teil des neuen »Netzwerk Demenz« im Rhein-Hunsrück-Kreis (v.l.): Regina Justus (Pflegestützpunkt Simmern), Kerstin Jakobs (Sozialstation Rheinböllen) und Kathrin König (Kreisverwaltung) freuen sich auch über weitere Mitglieder.

Bild: Andreas Bender

Das Netzwerk Demenz im Rhein-Hunsrück-Kreis ist ein Zusammenschluss mehrerer Institutionen im Landkreis, vor allem aus dem Bereich Pflege. Dazu zählen unter anderem Krankenhäuser, Pflegeheime, (Tages-) Pflegedienste, Seniorenbeiräte und Pflegestützpunkte. Das Ziel: »Die Partner wollen aktiv rund um das Thema Demenz aufklären und transparent machen, wo Betroffene und Angehörige Hilfe finden«, sagt Regina Jakobs vom Pflegestützpunkt Simmern, die sich bereits dem Netzwerk angeschlossen hat.

 

Aktuell umfasst das Netzwerk mehr als 30 Kooperationspartner aus der Region und freut sich natürlich auch immer über weitere Mitglieder, sagt Kathrin König von der Pflegestrukturplanung der Kreisverwaltung. »Es ist ein laufender Prozess. Wir stehen noch am Anfang und möchten das Netzwerk kontinuierlich voranbringen«, ergänzt sie. »Die Auftaktveranstaltung Ende des letzten Jahres ist bereits auf ein großes Interesse gestoßen.«

 

Dabei will das Netzwerk im Landkreis auch Kontakte mit weiteren, überregionalen Netzwerken knüpfen für einen Austausch. Dass der Bedarf an gebündelten Informationen und Aufklärung rund um das Thema Demenz vorhanden ist, können auch Regina Justus und ihre Kollegin Kerstin Jakobs (Pflegedienstleitung Diakonie Sozialstation Rheinböllen) bestätigen. »Die Pflegestützpunkte und Sozialstationen im Kreis bieten regelmäßig Kurse oder Selbsthilfegruppen zu diesem Thema an. Dabei ist die Nachfrage immer groß«, sagt Jakobs.

 

Die Internetseite soll sich dabei zum zentralen Anlaufpunkt für Bertoffene und Angehörige entwickeln. »Wir wollen Transparenz schaffen«, betont Justus. »Das gilt für Kurse oder Selbsthilfegruppen sowie Anlaufstellen im Kreis ebenso, wie für die Aufklärung zum Thema Demenz allgemein.« So finden sich hier auch der Reiter »Leben mit Demenz«, mit Links zu weiterführenden Informationen (beispielsweise Alzheimer-Institut, Robert-Koch-Institut).

 

Das Netzwerk Demenz möchte aber mehr als »nur« informieren. Dieses will die Teilhabe und das Thema Demenz an sich in der gesamten Gesellschaft in den Vordergrund rücken. »Die am Netzwerk Beteiligten positionieren sich ausdrücklich gegen die Übernahme von Stereotypen bezüglich Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen«, ist auf der Internetseite zu lesen. »Sie sind sich Ihrer Verantwortung und Ihrer gesellschaftlichen Vorbildfunktion in Wort und Tat bewusst und Wirken der Stigmatisierung von Menschen mit Demenz achtsam und aktiv entgegen.«

 

Ein wichtiger Aspekt, denn demenzielle Erkrankungen können potentiell jeden treffen und haben Auswirkungen auf die Lebenssituation der Betroffenen und der Angehörigen. Diese haben sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Lebenssituation, treten zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf und schreiten unterschiedlich schnell voran. »Dabei ist es auch wichtig, dass Betroffene und Angehörige gehört werden«, sagt Justus, »um festzustellen, wo sehen diese noch Bedarf?« König ergänzt: »Die Mitglieder des Netzwerkes sehen Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen als Experten für ihre Situation. Daher sind diese ausdrücklich zur Mitarbeit aufgerufen.«

 

»Gerade im ambulanten Bereich fehlt es oft noch an Angeboten, Betroffene zuhause zu versorgen oder eine Nachtpflege zu gewährleisten«, sagt Jakobs. Kurzum: Das Netzwerk Demenz will durch Kooperation und Bündelung der Kompetenzen sowie Informationen Hilfe zur Selbsthilfe bieten damit Betroffene möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben führen können.

 

Netzwerk Demenz

Geschäftsführung Kreisverwaltung des Rhein-Husnrück-Kreises, vertreten durch die Pflegestrukturplanung, Ludwigstraße 3-5, 55469 Simmern

Tel. 0 67 61 / 82 419, E-Mail: kathrin.koenig@rheinhunsueck.de

www.demenz-rhk.de


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