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Karbach festigt mit 5:2 Heimsieg die Tabellenspitze

Die letzten Spiele der Oberliga RLP/Saar brachten einige Ergebnisse zu Gunsten des FC Karbach. Die Hunsrücker gewannen ihr Heimspiel gegen den SV Morlautern mit 5:2, der TSV-Schott Mainz als direkter Verfolger ließ bei seinem Unentschieden in Völklingen zwei Punkte liegen, so dass die Blau-Weißen jetzt mit fünf Punkten Vorsprung die Tabelle anführen.
Verteidiger Julian Hohns stand mehrfach im Blickpunkt der Partie. Zunächst war er an beiden Treffern der Morlauterer eher unglücklich beteiligt, dann sorgte er aber mit seinem Tor zum 4:2 für die Vorentscheidung. (Foto: Arno Boes)

Verteidiger Julian Hohns stand mehrfach im Blickpunkt der Partie. Zunächst war er an beiden Treffern der Morlauterer eher unglücklich beteiligt, dann sorgte er aber mit seinem Tor zum 4:2 für die Vorentscheidung. (Foto: Arno Boes)

Von Arno Boes Dass einem als Tabellenführer der Wind kräftig entgegenbläst, haben die Karbacher nun bei einigen Spielen bereits zu spüren bekommen. Verbal und auch mit teils rüden Fouls versuchen einige Gegner, den Karbachern den Schneid abzukaufen. Ähnlich versuchten es auch die Gäste aus dem Saarland, bei denen der offenbar ziemlich übermotivierte Torwart Hodel in der ersten Halbzeit für einige Szenen sorgte, für die im Regelbuch des Fußballs Verwarnung und schließlich der Platzverweis verzeichnet sind. In der 19. Minute foulte er mit „offener Sohle“ den heranstürmenden Tobias Jakobs im Strafraum, wofür Hodel die gelbe Karte sah. Den Strafstoß konnte Sören Klappert diesmal nicht verwerten. Rund zehn Minuten schien der Morlauterner Torwart von allen guten Geistern verlassen zu sein. Eine Flanke in seinen Strafraum fing er sicher ab, dann aber stürmte er auf den im deutlichen Abstand von ihm stehenden Sören Klappert zu und rammte ihm förmlich den Ball in den Nacken.  Gelb-Rot für den Keeper war die Folge, den erneuten Strafstoß für Karbach verwandelte diesmal Enrico Köppen zum 3:1 Zwischenstand. Für Morlauterns Trainer Karl-Heinz Halter war das die Schlüsselszene des Spiels. „Klappert stand unserem Torwart im Weg, der hat ein bisschen gerempelt und flog dafür vom Platz. Eine Ermahnung für beide Spieler wäre völlig ausreichend gewesen. Die Unterzahl hat uns ein besseres Ergebnis gekostet“ Etwas fragwürdig diese Wahrnehmung der Dinge, auch die Einschätzung von Halter nach dem Spiel: „Karbach ist längst nicht die stärkste Mannschaft der Liga. Sie machen sich im Moment vor allem unbeliebt durch ihre heulerische Art nach jedem noch so kleinen Foul.“ Diese ziemlich neben der Realität liegende Einstellung ihres Trainers färbte auch auf seinen Kapitän ab, der mehrfach ziemlich unflätig in Richtung Karbacher Bank giftete. Ein Umstand, auf den Trainer Torsten Schmidt im Laufe der Woche nach den Ereignissen in Mechtersheim seinen Kader mit entsprechenden Ansprachen und Maßnahmen eingestellt hatte. Seitens der Karbacher blieben gleichwertige Revanche-Reaktionen weitestgehend aus. Stattdessen spielten sie Fußball und setzten dem Gegner sportlich ziemlich zu. Nach einem Foul an Selim Denguezli, den Schmidt bereits nach zehn Minuten für Thomas Klasen einwechselte, schoss David Eberhardt in der 16. Minuten den fälligen Freistoß direkt zum 1:0 ein. In der 22. Minute gelang Enrico Köppen das 2:0 mit einem Kopfball. Nach einem Black-Out von Verteidiger Julian Hohns gelang den Gästen der Anschlusstreffer, bevor Köppen den bereits erwähnten Strafstoß verwandelte. Hohns blieb im Mittelpunkt, in der 35. Minute soll er seinen Gegenspieler gefoult haben, der war aber deutlich sichtbar ganz alleine weggerutscht. Trotzdem gab es Strafstoß für Morlautern und das 3:2. In der zweiten Hälfte war es wieder der blonde Karbacher Verteidiger, der auffiel. Diesmal aber positiv, denn nach einer Flanke des erneut stark spielenden Tim Puttkammer gelang Hohns das vorentscheidende 4:2. In der 83. Minute trieb Puttkammer im Solo den Ball fast über das ganze Spielfeld, bediente dann Matthias Fischer, der den 5:2-Endstand herstellte. In der Spielanalyse gab sich Torsten Schmidt sportlich: „Morlautern war deutlich unterlegen, da gibt es dann halt das ein oder andere Foul gegen uns. Aber wir haben da nicht weinerlich reagiert, sondern unser Spiel gemacht und am Ende deutlich und sportlich verdient gewonnen. Die Äußerungen von Halter werte ich da eher als Frustbewältigung.“ Das man als Tabellenführer körperlich im Spiel und verbal von der gegnerischen Bank aus angegangen wird, gehört zu den Erfahrungen, die die Karbacher wohl in dieser Saison noch öfter erleben werden. Der nächste Gegner wartet wieder im Saarland auf die Hunsrücker. In Dillingen treffen die Karbacher am nächsten Samstag (8.10.) um 15.30 Uhr auf den Aufsteiger FV Diefflen.


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