Seitenlogo
ab

Aus für die Loreley-Kliniken in St. Goar und Oberwesel

Schließung statt Fusion: Die Loreley-Kliniken in St. Goar und Oberwesel werden zum 31. März des kommenden Jahres geschlossen. Dies teilte der Mehrheitsgesellschafter, die Marienhaus Holding, heute Nachmittag in einer Presseerklärung mit.

Auch wenn die Gesellschafter-Beschlüsse erst in den kommenden Tagen fallen werden, so steht heute bereits eindeutig fest: Die Loreley-Kliniken St. Goar-Oberwesel müssen geschlossen werden. "An dieser bitteren Entscheidung führt kein Weg vorbei, nachdem die im Mai beauftragte Beratungsfirma Aktiva bei ihren Berechnungen zu dem niederschmetternden Ergebnis gekommen ist, dass keine der möglichen Varianten wirtschaftlich tragfähig ist", so Marienhaus Holdin-Sprecher Heribert Frieling. "Keine Variante ist wirtschaftlich tragfähig" Dies gelte nicht nur für die ursprünglich geplanten baulichen Maßnahmen zur Realisierung der Ein-Standort-Lösung in Oberwesel (Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit dem Schwerpunkt Orthopädie und 183 Betten), sondern auch für alle anderen Varianten – von der Fachklinik ohne Innere Medizin, Intensivstation und Notfallversorgung über die Fachklinik für Konservative Orthopädie mit Chirurgie bis hin zur Orthopädischen Rehaklinik. Daran würde sich, so die AKTIVA, selbst dann nichts ändern, wenn ein Umbau in Oberwesel zu 100 Prozent durch Fördermittel finanziert werden würde und der Eigenanteil der Klinik in Millionenhöhe somit entfiele. Gesellschafter sehen Politik in der Verantwortung Verantwortlich für das Ende der Loreley-Kliniken seien, darin sind sich die Gesellschafter einig, die von der Politik auf Bundesebene in diesem Jahr verschärften gesetzgeberischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich insbesondere für kleinere Krankenhäuser massiv verschlechtert haben. "Neben den gesetzlichen Neuregelungen, insbesondere den neuen Vorgaben zur Notfallversorgung und dem Pflegestärkungsgesetz, das ab 2020 die Pflegebudgets ausgliedert und die Personalkosten nicht ausreichend finanziert, sind es die überproportional gestiegenen Tariflöhne und die verstärkten Prüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen, die den Loreley-Kliniken schwer zu schaffen machen und letztlich finanziell in die Knie zwingen", betont Frieling. Loreley-Seniorenzentrum bleibt bestehen Die Schließung der Loreley-Kliniken wird zügig erfolgen. Während für den Standort St. Goar Ende 2019 Schluss sein soll, soll Oberwesel Ende März 2020 schließen. Das Loreley-Seniorenzentrum wird hingegen weiter betrieben. Parallel zur Schließung der Loreley-Kliniken will die Marienhaus Unternehmensgruppe den Standort Bingen stärken. Hierbei kann sie auf die Unterstützung durch das Land Rheinland-Pfalz zählen. Das Heilig-Geist-Hospital gehört ebenfalls zur Marienhaus Unternehmensgruppe. Derzeit laufen intensive Gespräche mit dem Land, die ursprünglich für den Neubau vorgesehenen Mittel aus dem Strukturfonds umzuwidmen. Ziel ist es, auf diesem Wege die Auswirkung der Schließung möglichst sozialverträglich gestalten zu können.


Meistgelesen