Lange herrschte Leere in der Innenstadt von Wittlich. Viele Läden waren nicht vermietet. Alwin schafft ein neues Einkaufserlebnis.
Mehr Arbeit und weniger Zeit: Viele erledigen ihre Einkäufe gerne online oder in den Supermärkten am Rande der Stadt. Das führt dazu, dass Läden im Stadtkern schließen müssen und die Gebäude leer stehen.
Zur Bekämpfung des Leerstandes entstand 2016 Alwin (aktives Leerstandsmanagement Wittlicher Innenstadt). Das Projekt wird durch den Fachbereich III Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing der Stadtverwaltung Wittlich betreut. Es soll zur Reduzierung der innerstädtischen Leerstände und zur Förderung von Neuansiedlungen innovativer Geschäfte dienen. Wer eine Idee hat, kann sich mit den Verantwortlichen in Verbindung setzen und sein Konzept vorstellen. Wenn alles passt, wird eine Ladenfläche günstig angemietet. Das geht auch für nur wenige Wochen mit einen Pop-up-Laden. Bisher verläuft Alwin erfolgreich.
Viele Bewerber für Pop-up-Laden
»Wir haben viele Bewerber und überlegen, wie wir noch mehr Ladenflächen anbieten können«, sagt Helmut Ertz, Leerstandslotse des Projekts. Im Moment gibt es 17 potenzielle Gewerbeflächen. Ob sie mithilfe von Alwin vermietet werden können, liegt jedoch immer am Eigentümer. Wichtig ist für Verena Kartz, Projektleiterin von Alwin, dass die Bewerber etwas anbieten, das Wittlich noch fehlt: »Wir führen gerade Gespräche mit einer Person, die dauerhaft mieten möchte. Dazu brauchen wir aber ein Konzept, das anderen Geschäften keine unnötige Konkurrenz macht. Das ist nicht unser Ziel,« erläutert sie.
Deutschlandfunk berichtete über Alwin
Mit diesen Grundgedanken ist Alwin auch überregional bekannt geworden und der Deutschlandfunk sendete am Mittwoch, 17. Oktober, live aus der Burgstraße.
Moderator Jürgen Wiebicke interviewte u.a. Bürgermeister Joachim Rodenkirch, der Wittlich als ökonomisches Kraftzentrum zwischen Trier und Koblenz sieht. Das Projekt sei daher besonders geeignet, um den öffentlichen Raum neu zu gestalten und Menschen in die Innenstadt zu bekommen. Auch Architekt Peter Berdi, sieht großes Potenzial: »Ich glaube an die Renaissance der Innenstadt«. Neben dem Leerstand möchte die Stadt künftig auch andere Vorhaben wie eine Verbesserung der Infrastruktur umsetzen, um das Zentrum attraktiver zu gestalten. Bis dahin ermöglicht Alwin mit besonderen Ideen wie einem Imkerladen oder einem Shop für selbstgenähte Kleidung schon mal ein neues Einkaufserlebnis in Wittlich.
Es gibt regelmäßig einen Stammtisch, jeden 1. Donnerstag, ab 19 Uhr
(ju)