

Zahlreiche Gäste sind der Einladung des DLR Mosel zum feierlichen Abschluss der Weinbergsflurbereinigungen Bernkastel und Wehlen-Sonnenuhr ins Steillagenzentrum des DLR Mosel gefolgt. Dienststellenleiter Norbert Müller konnte in seiner Eröffnungsrede Staatssekretär Becht aus dem MWVLW, Vertreter der ADD, der Kommunen sowie weiterer am Verfahren beteiligter Behörden begrüßen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen allerdings nicht zuletzt diejenigen, die zur Umsetzung der Bodenordnungsverfahren maßgeblich beigetragen haben.
Rationelle Bewirtschaftung, moderne Produktionsverfahren
Ein besonderer Dank ging hierbei an das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder der Vorstände der Teilnehmergemeinschaften Bernkastel und Wehlen-Sonnenuhr. Alle Vorstandsmitglieder erhielten als Dank für die gute Zusammenarbeit eine Urkunde, ein Bild des jeweiligen Weinbergver-fahrens sowie ein Weinpräsent. Staatssekretär Becht betonte in seinen Grußworten ebenfalls die hervorragende Zusammenarbeit der Akteure vor Ort und war beeindruckt von den gut investierten Fördermitteln in den Erhalt der Weinkulturlandschaft rund um die Stadt Bernkastel-Kues.
Die Neugestaltung der Weinbergsareale Bernkastel und Wehlen-Sonnenuhr ist nach Abschluss der beiden Flurbereinigungsverfahren für jedermann weithin sichtbar. Es wurde eine rationelle Bewirtschaftung nach modernen Produktionsverfahren für den Weinbau geschaffen.
Zuschüsse in Millionenhöhe
In dem vom Urkataster geprägten Verfahrensgebiet Wehlen-Sonnenuhr gab es ca. 3.750 Altflurstücke, welche durch die Bodenordnung auf ca. 300 Neuflurstücke reduziert werden konnten. Dies bedeutet für die Eigentümer eine erhebliche Erleichterung bei der Aktenführung ihrer Grundstücke sowie zukünftige Rechtssicherheit. Von den insgesamt angefallenen Ausführungskosten in Höhe von ca. 7,75 Mio. Euro entfallen knapp 5,0 Mio. Euro auf den Wege- bzw. Mauerbau. Durch den maximalen Fördersatz von 90 Prozent konnten hier etwa 7,0 Mio. Euro an Zuschüssen von EU, Bund und Land bereitgestellt werden.
Im Verfahrensgebiet Bernkastel gab es ca. 1.500 Altflurstücke, welche durch die Bodenordnung auf ca. 240 Neuflurstücke reduziert werden konnten. Im Gegensatz zu Wehlen waren hier schon einige größere Flächen durch privaten Ankauf vorhanden. In diesem Verfahren entstanden insgesamt Ausführungskosten in Höhe von ca. 5,2 Mio. Euro, wovon knapp 2,5 Mio. Euro auf den Wege- bzw. Mauerbau entfallen. Durch den gleichen hohen Fördersatz von 90 Euro konnten hier etwa 4,7 Mio. Euro an Zuschüssen von EU, Bund und Land bereitgestellt werden.
Natur in vielen Bereichen aufgewertet
Aber auch die Natur wurde in vielen Bereichen aufgewertet, was durch die Gestaltung von Themenwegen für Einheimische und Gäste erlebbar gemacht wird. Der Weinerlebnis-Pfad "Eidechse liebt Riesling" rundet das Projekt ab. An insgesamt elf Stationen des 3,7 Kilometer langen Rundweges wird auf die Geschichte des Weinbaus und der Stadt Bernkastel hingewiesen. Dem Wanderer werden aber auch die verschiedenen Reberziehungsformen nähergebracht oder erklärt, wie ein Mustergarten für die Artenvielfalt aussehen kann.
Im Zusammenspiel mit den Winzerinnen und Winzern wurde im Verfahren Wehlen-Sonnenuhr eine besondere Artenvielfalt in Mitten der Weinberge entwickelt. So helfen in der Flurbereinigung neu angelegte Landschaftsstrukturen nicht nur Schmetterlingen und Wildbienen, auch die geschützte Mauereidechse und viele wärmeliebenden Pflanzenarten werden gefördert. Der hier neu angelegte "InsektenArt-Weg" soll dazu beitragen, wertvolle Ökosysteme für die Menschen erlebbar zu machen.