Bild: Kevin Schössler
Dort wurden in der Nacht kurzerhand mehrere Ortsschilder gegen solche mit der Aufschrift „Kinheim“ ausgetauscht. Ein symbolischer „Gebietsgewinn“ für die Kinheimer, der bei vielen Bürgern für Schmunzeln sorgte. Die Polizei zeigte Verständnis für den Brauch, mahnte aber zur Vorsicht: „So etwas kann lustig gemeint sein, birgt aber gewisse Risiken. Im Ernstfall, zum Beispiel bei einem medizinischen Notfall, könnte es zu Verwechslungen bei der Ortsangabe kommen“, erklärte ein Sprecher. Deshalb werde der Vorfall routinemäßig geprüft – bislang sei aber alles glimpflich verlaufen.
Auch im Kinheimer Ortsteil Kindel wurden Spuren der nächtlichen Aktionen entdeckt: Auf dem örtlichen Spielplatz wurde mit Absperrband improvisiert – die Doppelschaukel nach oben gewickelt, sodass sie vorübergehend nicht erreichbar ist. Nicht gefährlich, aber durchaus originell.
Entlang der Bundesstraße 53 in der Ortsdurchfahrt von Kinheim tauchte zudem ein großes Banner auf. In goldenen Lettern kündigt es an: „2026 – Die Rückkehr des Weingottes in der Arena zu Kinheim, 27. und 28. Juni 2026“. Hier wurde für ein mutmaßliches fiktives Event geworben.
Viele Anwohner nehmen die Streiche mit Humor: „Das gehört bei uns einfach dazu – solange nichts beschädigt wird, ist das eine schöne Art, den 1. Mai einzuläuten“, sagt ein Kinheimer Rentner. So zeigt sich auch dieses Jahr: Die Maibräuche in der Moselregion leben – mal schelmisch, mal kreativ, und meist mit einem Augenzwinkern.
Text: Kevin Schössler
Zurück
Nach oben
