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„Unbequem, wenn nötig“: Frank Schäfer wird erster Behindertenbeauftragter in Bernkastel-Kues

Bernkastel-Kues. Die Stadt Bernkastel-Kues hat erstmals einen Behindertenbeauftragten berufen: Frank Schäfer übernimmt dieses wichtige Amt – ein ehrenamtliches Engagement, das er mit Überzeugung und Tatkraft angeht. „Es geht mir nicht darum, Sonderwünsche durchzusetzen“, betont Schäfer, „Menschen mit Behinderung wollen nur ganz normal am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, wie alle anderen auch.“

Neuer Blick auf Barrieren: Frank Schäfer setzt sich für Menschen mit Handicap ein.

Neuer Blick auf Barrieren: Frank Schäfer setzt sich für Menschen mit Handicap ein.

Bild: Wein- und Ferienregion Bernkastel-Kues GmbH.

Frank Schäfer wurde 1972 geboren und ist seit einem Verkehrsunfall im Jahr 1993 auf einen Rollstuhl angewiesen. Er lebt mit seiner Frau in Kues und arbeitet hauptberuflich als Informatiker bei der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz, wo er auch als Vertreter der Menschen mit Behinderung tätig ist. Schäfer ist Mitglied der CDU-Fraktion im Stadtrat, versteht seine neue Aufgabe jedoch als parteiübergreifendes Engagement: „Ich will, wenn erforderlich, unbequem sein und den Finger in notwendige Wunden legen.“

Ein wichtiges Ziel in seiner neuen Rolle ist es, Barrieren sichtbar zu machen und für mehr Inklusion in allen Lebensbereichen zu sorgen. „Kritik muss störend sein und Aufmerksamkeit erregen – sonst ändert sich nichts“, ist Schäfer überzeugt. Besonders hebt er den Skywalk in den Kueser Weinbergen hervor, der auch für Rollstuhlfahrer den Möglichkeiten entsprechend gut erreichbar ist – ein Beispiel gelungener Barrierefreiheit. Deutlich kritischer bewertet er hingegen die öffentliche Toilettensituation in der Stadt, die insbesondere für Menschen mit Behinderung unzureichend ist. Auch die Verbesserung der Erreichbarkeit durch den öffentlichen Nahverkehr steht auf seiner Agenda.

Seine Wahl zum Behindertenbeauftragten betrachtet Schäfer als richtungsweisend: „Ich sehe dieses Amt als Modell, dem möglichst viele – idealerweise alle – Kommunen folgen sollten.“ Als erste Aufgabe will er sich selbst und seine Position in der Stadtgesellschaft bekannt machen – und gleichzeitig für mehr Sensibilität und konkrete Verbesserungen für Menschen mit Behinderung eintreten.

 


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