

Die Polizei warnt aktuell eindringlich vor einer Zunahme sogenannter Sextortion-Fälle. In den vergangenen Wochen wurden bei der Polizei Bernkastel-Kues mehrere Strafanzeigen erstattet. Täterinnen oder Täter nehmen über soziale Netzwerke, Messenger-Dienste oder Online-Plattformen Kontakt zu späteren Opfern auf – häufig unter dem Vorwand, eine junge Frau zu sein. Sie verwenden dazu ein sympathisch wirkendes Profilfoto und einen geläufigen Namen.
Nach einem unverfänglichen Gespräch gelingt es ihnen, das Vertrauen der angeschriebenen Person zu gewinnen. Anschließend wird das Opfer zu intimen Handlungen vor der Kamera verleitet. Die dabei entstandenen Videos oder Fotos zeichnen die Täter heimlich auf.
Kurz darauf setzen Drohungen ein: Die angebliche Gesprächspartnerin kündigt an, das kompromittierende Material an Familie, Freunde, Mitschüler oder die Öffentlichkeit zu verbreiten. Zudem werden Zahlungen gefordert, etwa über Guthabenkarten, Überweisungen oder Kreditkarten. Die Täter erhöhen den Druck durch Countdowns, Fristen und wiederholte Drohungen. Häufig behaupten sie zusätzlich, man werde „nie einen Job finden“, „an die Presse gehen“ oder die Bilder „überall veröffentlichen“.
Diese Form der Erpressung richtet sich gezielt gegen die Scham und Verzweiflung der Opfer – besonders bei Jugendlichen.
Die Polizei rät dringend, kein Geld zu zahlen, da die Erpressung dadurch nicht endet. Zudem sollten Betroffene den Kontakt sofort abbrechen und vorhandene Chatverläufe sowie weitere Beweise sichern. Es wird empfohlen:
keine weiteren Bilder oder Informationen zu versenden
unverzüglich Anzeige zu erstatten – persönlich oder online
Vertrauenspersonen einzubeziehen, insbesondere bei Jugendlichen
Um gar nicht erst Opfer von Sextortion zu werden, empfiehlt die Polizei:
Misstrauen bei schnellen Online-Bekanntschaften, vor allem bei frühen intimen Themen
sensibler Umgang mit persönlichen Daten und Bildern
höchste Datenschutzeinstellungen in sozialen Medien
keine privaten Dokumente wie Ausweise an Unbekannte senden
Gespräche innerhalb der Familie über Online-Sicherheit führen




