Michael Nielen

100.000-Euro aus Nyons

Freudige Nachricht über "überwältigende und großherzige" 100.000 Spende kam via Live-Stream aus Nyons.
Die Städtepartnerschaft zwischen Nyons und Mechernich ist geprägt von Freundschaft. Im Live-Stream verkündete Pierre Combes, der Bürgermeister des 6.800-Einwohner zählenden Ortes, dass Nyons der Mechernich-Stiftung 100.000 Euro spendet.

Die Städtepartnerschaft zwischen Nyons und Mechernich ist geprägt von Freundschaft. Im Live-Stream verkündete Pierre Combes, der Bürgermeister des 6.800-Einwohner zählenden Ortes, dass Nyons der Mechernich-Stiftung 100.000 Euro spendet.

Bild: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich (red/pp). Der Live-Stream läuft. Virtuell sitzen sich Nyons und Mechernich gegenüber. Eigentlich liegen rund 870 Kilometer Strecke zwischen diesen beiden Orten – der eine liegt in der französischen Provence, der andere in der deutschen Eifel, von großer Distanz aber keine Spur. Die Nyonser Freunde – allen voran Bürgermeister Pierre Combes – haben eine großartige Nachricht für die Mechernicher. Das Städtchen in der Provence unterstützt die Mechernich-Stiftung und damit die vom Hochwasser betroffenen Bürger im Stadtgebiet mit einer Spende in Höhe von 100.000 Euro. Der Gemeinderat des knapp 6.800-Einwohner-zählenden Ortes hatte sich zuvor einstimmig für diese hohe Summe ausgesprochen. „Wir sind an Eurer Seite!“, so Pierre.
Der Maire von Nyons weiter: „Eine Partnerschaft basiert nicht nur darauf, dass man Freude miteinander teilt oder Schüleraustausche betreibt, sondern dazu gehört auch Leid zu teilen.“  1992 stand auch Mechernich an der Seite seiner französischen Freunde - als die Drome-Region im Hochwasser versank. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick zitiert den seinerzeit amtierenden Bürgermeister Mechernichs, Peter Schüller. Der habe betont: „Jetzt zeigt sich, was eine Freundschaft wert ist.“ Ohne zu zögern habe man deshalb auch Nyons in den schweren Stunden des langen Wiederaufbaus mit einer 150.000 D-Mark-Spende geholfen.
Auch fünf Monate nach der Hochwasserkatastrophe können die Betroffenen immer noch nicht aufatmen: „Die Not wird nicht kleiner, sondern mancherorts noch größer, weil das wahre Ausmaß teilweise erst jetzt sichtbar wird – und die Versicherung Schäden nicht übernimmt“, so Ralf Claßen, Vorsitzender der Mechernich. Er bedankte sich für die „überwältigend und großherzige Spende“ der Nyonser Freunde. Diese sei Gold wert für die Menschen in der Not. Vor einiger Zeit war eine siebenköpfige Delegation aus Nyons die Stadt Mechernich gereist und hatte auch die vom Hochwasser betroffenen Orte Satzvey und Kommern besucht.
Ein Wiedersehen ist auch schon geplant - dann aber wieder live vor Ort in Nyons. „Bis Ostern“, heißt es deshalb zum Abschied und Ende des Streams.


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