50 Jahre staatlich anerkanntes Kneipp-Heilbad
»Staatlich anerkanntes Kneipp-Heilbad« – so darf sich Bad Münstereifel seit nunmehr 50 Jahren bezeichnen. Am 12. September 1974 überreichte der damalige NRW-Gesundheitsminister Eberhard Figgen in einem Festakt die Urkunde an Bürgermeister Heinz Gerlach und Stadtdirektor Armin Ahrendt.
Am Donnerstag, 12. September, dem Jahrestag der Ernennung zum Kneipp-Heilbad, findet der Festakt zum Jubiläum statt. Dazu sind Gäste eingeladen, die in den vergangenen 50 Jahren die Gestaltung des Kneipp-Heilbades Bad Münstereifel geprägt haben. Darüber hinaus sind auch alle Interessierten herzlich willkommen, diesen Meilenstein mit zu feiern. Passend dazu dreht sich an diesem Tag alles um das Element der »Ernährung«.
Ein besonderes Highlight bildet der Kneipp-Cocktail, der in der Tourist-Information serviert wird.
Dem Kneipp’schen Element »Wasser« widmet sich Tanja Larscheid vom Kneipp-Verein am Freitag, 13. September, mit der Kraft des Wassertretens, das die Durchblutung fördert, das Immunsystem stärkt, Stressabbau unterstützt und Gelenk- und Muskelbeschwerden lindert. Die Veranstaltungen beginnen um 18 Uhr. Treffpunkt ist die Tourist-Information im Bahnhof, Kölner Straße 13.
Die Geschichte des Kneipp-Heilbades Bad Münstereifel reicht eigentlich bereits rund 100 Jahre zurück. Bereits im August 1927 eröffnete der Bierbrauer Joseph van Hooff daraufhin mit dem Badehof die erste Kneipp-Einrichtung der Stadt. Bereits in der zweiten Woche zählte man 219 Besucher, die man heute als Kurgäste bezeichnen würde. 1929 folgten schließlich die Gründung des ersten Kneipp-Vereins und weitere Angebote, sodass das Kneipp-Wesen zunehmend florierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kneipp’sche Tradition wieder zum Leben erweckt. 1974 gab es mehr als 700 Gäste-Betten in der Stadt und von den jährlich rund 10.000 Übernachtungsgästen waren rund zwei Drittel Kurgäste. Einen schweren Einschnitt markierte die Gesundheitsstruktur-Reform der Regierung Kohl. In der Folge gingen die Kurgast-Zahlen drastisch zurück.
»Die Stadt kümmert sich um einen steten Ausbau der Attraktivität im Sinne Kneipps – zuletzt beispielsweise im Frühjahr mit der Inbetriebnahme der neuen Kneipp-Becken am Europaplatz«, sagt Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, die sich auch im Vorstand des NRW-Heilbäderverbands engagiert.
»Auch die Umgestaltung des Schleidparks, bei der Kneipp eine zentrale Rolle spielen wird, steht an.« Ebenso hat der Stadtrat die Ertüchtigung des eifelbads als Kurmittelabgabestelle beschlossen. Zunehmend werden auch Gesundheits- und Gästebetriebe der Kurstadt wieder in den Fokus genommen, sich am Kneipp-Wesen zu beteiligen. »Kneippen ist heute nicht mehr nur Kur auf Krankenschein«, so die Bürgermeisterin, »Kneipp ist Prävention, fördert Gesundheit und Wohlbefinden im Alltag. Kneipp ist ‚Me Time‘, also Zeit für sich selbst.« Der Stadt gelinge es, diesen Wandel zu gestalten.