

Täglich grüßt das Murmeltier werden die Autofahrer mit Schrecken denken, wenn sie an Werktagen aus dem Kreis Euskirchen über die Autobahn Köln ansteuern. Mag der Beginn der Fahrt noch entspannt verlaufen, so nimmt der Verkehr zu, je mehr sich die motorisierten Pendler der Domstadt und damit ihrem Arbeitsplatz nähern. Spätestens auf dem Autobahnring leuchtet er dann auf, der gehasste Schriftzug »Stau«. Während die morgendlichen Verkehrsnachrichten im Autoradio einen Vorgeschmack auf »Stopp an Go« geben, steigt bei den Betroffenen im Fahrzeug der Frust, aber auch die Kreativität, das Nadelöhr zu umfahren. Stefanie Söller aus Mechernich hat für sich einen Ausweg gefunden und biegt schon vor dem Kölner Verkehrschaos in Gleuel ab, um über Nebenstrecken in den Stadtteil Sülz zu gelangen. Ihr Ehemann Achim Morka muss fünf Mal wöchentlich ins rechtsrheinische Kalk - über Brühl und Köln-Süd. Damit dieser Weg nicht zur Tortur wird, nimmt er eine frühe Abfahrtszeit in Kauf. Gegen 5.15 Uhr geht es los. Denn nur wenige Minuten später stauen sich bereits die Fahrzeuge auf seiner Strecke, die Morka bis zum Sommer noch mit der Bahn zurückgelegt hat. Dann habe man extra ein zweites Auto gekauft, um von der Schiene auf die Straße umzusteigen. Unzuverlässige und überfüllte Züge führt Morka ebenso als Gründe an wie einen schlechten Service. Auch Petra Neuburg setzt weiterhin auf das Auto, selbst wenn »ich mich fast täglich über Stau ärgere.« Fünfmal wöchentlich lenkt sie ihr Fahrzeug über die A1 nach Leverkusen. Vor allem den Tunnel von Lövenich sowie den Abschnitt zwischen Bocklemünd und Rheinbrücke kennt sie aus Stunden des zähflüssigen, gar stehenden Verkehrs. Gleiches gilt für so manche Baustelle im Kölner Norden. Sie gehören zwar der Vergangenheit an - vorerst. Doch das hohe Verkehrsaufkommen bleibt, sodass Petra Neuburg durch eine frühzeitige Abfahrt eben jenes zu umgehen versucht. Zwei Stunden vor Arbeitsbeginn startet sie. Ein paar Minuten später und die Euskirchenerin läuft Gefahr, ihren Arbeitsplatz nicht mehr pünktlich zu erreichen - wie so viele andere Pendler.




