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Frederik Scholl

Abriss- und Neubau: Arbeiten an der Erftbrücke beginnen

Euskirchen. Die Erftbrücke (B56 / Kölner Straße) wurde durch die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 so stark beschädigt, dass sie in mehreren Bauaschnitten abgerissen und neu gebaut werden muss. Die neue Verkehrsführung wird ab heute 1. April eingerichtet. Die erforderlichen Umleitungen haben auch Auswirkungen auf den Stadtverkehr.
Die Erftbrücke an der Kölner Straße / B 56 soll in mehreren Abschnitten erneuert werden.

Die Erftbrücke an der Kölner Straße / B 56 soll in mehreren Abschnitten erneuert werden.

Bild: Scholl

Im Zuge der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 sind in Nordrhein-Westfalen 15 Brückenbauwerke im Bereich von Bundes- und Landesstraßen irreparabel beschädigt oder zerstört worden. Eines dieser gravierend beschädigten Bauwerke ist die Erftbrücke entlang der Bundesstraße B56 (Kölner Straße) in Euskirchen. Da eine Sanierung der Brücke aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht in Betracht kommt, wird das Bauwerk in zwei Bauabschnitten abgerissen und neugebaut. Die Fertigstellung der neuen Erftbrücke ist für Herbst 2023 vorgesehen.
Während des ersten Bauabschnittes wird zunächst bis Mitte Oktober 2022 die nördliche Brückenseite abgerissen und neugebaut.
In den vergangenen Wochen wurden durch den Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen die notwendigen Vorarbeiten im Bereich der Brücke durchgeführt. Zusätzlich haben auch die von den Bauarbeiten betroffenen Versorgungsunternehmen Leitungen verlegt, damit das Baufeld vorbereitet werden kann. Das Flussbett wurde verbreitert, damit die Erft während der Bauarbeiten durch Rohrleitungen unter der Brücke hindurchgeführt werden kann.
Von Freitag, 1. April bis Montag, 4. April wird die neue Verkehrsführung auf der Erftbrücke eingerichtet. Es ist vorgesehen, auf dem südlichen Teil der Brücke jeweils eine Fahrspur in jede Fahrtrichtung herzustellen, um weiterhin den Verkehr zwischen der Euskirchener Innenstadt und dem Umland aufrecht zu erhalten. Außerdem wird der Gehweg auf der südlichen Seite der Brücke zur Mitbenutzung für Radfahrende freigegeben.
Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes wird die B56 (Kölner Straße) wieder mit allen Fahrspuren und Fahrbeziehungen freigegeben. Der zweite Bauabschnitt zur Erneuerung der südlichen Brückenseite beginnt voraussichtlich im März 2023. Analog zum ersten Bauabschnitt soll der Verkehr dann erneut zweispurig über die neugebaute Nordseite der Brücke geführt werden.

Bauunterbrechung bei Rübenkampagne

Der Anbau und die Weiterverarbeitung von Zuckerrüben stellen für Euskirchen und die gesamte Region einen besonders wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Da die B56 in diesem Zusammenhang die Zulieferroute für die regionale Wirtschaft und die Zuckerrübenfabrik darstellt, hat Straßen.NRW in Absprache mit Politik- und Wirtschaftsvertretern aus der Region entschieden, den Neubau der Brücke während der Zuckerrübenkampagne zu pausieren und die Bundesstraße B56 vorübergehend mit allen Fahrspuren freizugeben. Nach Ende der Rübenkampagne Anfang 2023 wird der Neubau der Erftbrücke fortgesetzt, die dann zum Beginn der folgenden Rübenkampagne 2023/2024 vollständig fertiggestellt sein wird.
Im Zuge des Brückenneubaus wird der nördliche Geh-/Radweg von 2,75 auf 3,50 Meter erweitert und der Radfahrstreifen für Linksabbieger auf der Fahrbahn in Fahrtrichtung Wüschheim von 1,50 auf 1,70 Meter verbreitert. Die Gesamtbreite des Bauwerks über die Erft wird von 26,20 Meter auf 27,15 Meter erhöht. Straßen.NRW hat unter Beteiligung der Stadt Euskirchen und der Kreisverwaltung sowie weiterer Behörden und Verkehrsunternehmen ein Verkehrslenkungskonzept entwickelt, um die geringere Leistungsfähigkeit der Kölner Straße während der Bauarbeiten auszugleichen.
Da die Durchfahrt von der Bonner Straße kommend in Richtung Euskirchen-Innenstadt und das Abbiegen auf die L194 in Fahrtrichtung Bad Münstereifel während der Bauarbeiten nicht möglich ist, wird eine weiträumige Umleitung ab Euskirchen-Kuchenheim über die L210 zum IPAS-Kreisverkehr und über die L182 in Richtung Euskirchen eingerichtet.
Die Kreuzung Von-Binsfeld-Straße/Kessenicher Straße (L182) wird bis Ende März zum Kreisverkehr umgebaut, um den Verkehrsfluss auf der Umleitungsstrecke zu optimieren (U6). Der Durchgangsverkehr in Fahrtrichtung A1-AS Wißkirchen und Euenheim wird südlich von Kuchenheim über die K24 (Roitzheimer Straße), L194 und L178 (Euenheimer Straße) zur B266 (Kommerner Straße) umgeleitet (U7).´

Auswirkungen auf Stadtbusverkehr in Euskirchen

Die Bauarbeiten an der Erftbrücke ab Montag, 4. April haben erheblichen Einfluss auf den Stadtbusverkehr. Besonders betroffen sein werden die Linie 874 aus Kirchheim über Flamersheim, Palmersheim und Kuchenheim sowie die Linie 875 von Wüschheim über Großbüllesheim und Kleinbüllesheim. Die SVE wird durch spezielle Baustellenfahrpläne auf diese Maßnahme reagieren und Fahrpläne an die längeren Fahrzeiten anpassen. Fahrgäste, die am Euskirchener Bahnhof von den Stadtbussen in die Züge nach Köln und Düren umsteigen möchten, werden gebeten, einen Stadtbus früher zu fahren. Die Zuganschlüsse am Bahnhof können voraussichtlich nicht wie gewohnt erreicht werden. Bei den Rückfahrten ab Euskirchen Bahnhof gelten für die Stadtbusse dieselben Abfahrtzeiten wie bisher. Die Linie 874 Kirchheim – Flamersheim – Palmersheim – Kuchenheim – Euskirchen Bahnhof wird ab Kuchenheim Markt in Fahrtrichtung Bahnhof eine Umleitungsstrecke fahren. Die Haltestellen Zuckerfabrik Bf., Auf der Fuhr und Händelstraße entfallen, dafür werden die Haltestellen Alfred-Nobel-Str., Baubetriebshof, Sparkassenzentrum und Rhein. Industriemuseum angefahren. In der Gegenrichtung gilt derselbe Streckenverlauf. Ab 25. April wird die SVE spezielle Baustellenfahrpläne für die Linien 874 und 875 herausgeben. Diese können ab 20. April im SVE-Kunden-Center kostenlos abgeholt oder unter www.sveinfo.de eingesehen werden. Die SVE wird montags bis freitags an Schultagen auf den verspätungsanfälligen Linien zwei zusätzliche Busse einsetzen. Die Umstiege zwischen den einzelnen Stadtbuslinien am Bahnhof werden mit Ausnahme der Hauptverkehrszeiten weiterhin möglich sein. Infos unter 0 22 51 /14 14 0.
 


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