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Frederik Scholl

Baustoffspendenlager bleibt bis Dezember 2023 geöffnet / Demo gegen Schließung abgesagt

Erftstadt. Das Baustoffspendenlager für Flutbetroffene wird nicht im Juni schließen. Die für Freitag, 28.4. angekündigte Demo gegen die Schließung ist abgesagt
Das Baustoffspendenlager in Erftstadt bleibt bis Anfang Dezember 2023 geöffnet.

Das Baustoffspendenlager in Erftstadt bleibt bis Anfang Dezember 2023 geöffnet.

Bild: Scholl

Für die Organisatoren der für Freitag, 28. April geplanten Demo vor dem Baustoffspendenlager in Erftstadt ist es ein Teilerfolg. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Rhein Erft/Düren, der seit April 2022 Träger des Baustoffspendenlagers in Erftstadt ist, teilte am gestrigen Dienstag mit, dass die Einrichtung, die während des Wiederaufbaus nach der Hochwasserkatastrophe für viele Betroffene zu einem wahren Segen geworden ist, noch bis Anfang Dezember geöffnet bleibt und nicht am 30. Juni schließen werde. Die für Freitag geplante Demo wurde daraufhin abgesagt.

Wie der ASB mitteilt, habe neben der anhaltend hohen Spendenbereitschaft habe eine umfangreiche Bedarfsanalyse seitens des ASB deutlich gemacht, dass die Unterstützung der Flutbetroffenen durch das Baustoffspendenzentrum nach wie vor notwendig sei.

Nach der verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021 wurde das Baustoffspendenzentrum zunächst auf privater, ehrenamtlicher Basis konzipiert und entwickelt. Ab Januar 2022 wurde es für drei Monate unter der Regie der Stadt Erftstadt betrieben. Die Stadt konnte das Projekt jedoch nicht längerfristig übernehmen. Auf Bitten der Stadt Erftstadt wurden gemeinsame Gespräche mit den Vertretern des Baustoffspendenzentrums und dem ASB über ein Fortbestehen der Einrichtung geführt. Diese mündeten darin, dass der ASB Rhein Erft/Düren e.V. mit finanzieller Unterstützung durch die Aktion Deutschland Hilft die Trägerschaft des Zentrums am 1. April 2022 übernehmen konnte. Ursprünglich sollte das Baustoffspendenzentrum für ein Jahr betrieben werden, es konnte aber nach weiteren Verhandlungen mit den Geldgebern bis zum 30. Juni 2023 verlängert werden.

Weiterhin möglichst vielen Betroffenen helfen 

Da der Bedarf an Baustoffen seitens der vom Hochwasser betroffenen Menschen nach wie vor hoch ist, wurden jetzt weitere Mittel beantragt und zugesagt. Dadurch kann der ASB Rhein Erft/Düren e.V. seine Trägerschaft für das Baustoffspendenzentrum bis zum Ende des Jahres 2023 verlängern und sichert somit die Fortführung des Projekts. Es werden darüber hinaus vom ASB weitere Gespräche mit Vertretern der Politik auf Stadt- und Landesebene über mögliche Unterstützungen geführt. Diese haben aber bisher noch zu keinen konkreten Ergebnissen geführt. Der Verein wird die verbleibende Zeit im Baustoffspendenzentrum nutzen und sich gemeinsam mit den zahlreichen Spenderinnen und Spendern, sowie dem Projektteam und den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern dafür einsetzen, dass auch weiterhin möglichst vielen Betroffenen der Flut geholfen werden kann.

Durch die Fortführung des Projekts können auch die beiden hauptamtlichen Mitarbeiter des ASB Rhein Erft/Düren e.V. weiter beschäftigt werden. Am Freitag, 1. Dezember soll der letzte Ausgabetag sein. Anschließend erfolge laut ASB der Rückbau des Zentrums bis zum Jahresende. „Wir sind dankbar für die fortlaufende Spendenbereitschaft, unsere unermüdlichen Helfer und die gewonnene Unterstützung unserer Partner. Das Baustoffspendenzentrum leistet einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Flutbetroffenen und wir freuen uns darüber, dieses Angebot nun noch einmal fortführen zu können“ sagt die Geschäftsführung des ASB Rhein Erft/Düren.

Das Projekt wird auch weiterhin einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau leisten. Nach Beendigung der Akuthilfe durch das Baustoffspendenzentrum Ende 2023 wird der ASB den Betroffenen aber auch darüber hinaus langfristig und in vielfältiger Weise bei der Bewältigung der Folgen der Flutkatastrophe zur Seite stehen. Hierbei werden dann direkte finanzielle Unterstützungen beim Wiederaufbau sowie Projekte zur Linderung der psychosozialen Folgen der Flutkatastrophe im Vordergrund stehen.

Für die Organistatoren der ursprünglich geplanten Demo ist die Verlängerung jedoch nur ein Teilerfolg. Sie wünschen sich einen Weiterbetrieb bis Ende 2024. So wisse Markus Dievenich (Ahrweiler) aus seiner Nachbarschaft im Ahrtal , dass noch dringend Baustoffe benötigt werden. »Es ist auch für die Flutbetroffenen in Rheinland-Pfalz das einzige derartige Baustoffspendenzentrum, das es noch gibt. Ein Wegfall wäre fatal für die gesamt Region«, sagt Dievenich. Auch Lieselotte Wichtl aus Bad Münstereifel-Iversheim, deren Familie selbst noch mit den Folgen der Flut zu kämpfen hat, weiß: »Der Bedarf bei vielen Flutbetroffenen ist immer noch vorhanden, schließlich ist der Wiederaufbau auch in vielen Privathaushalten noch lange nicht abgeschlossen«. Gemeinsam mit ihrem Mitstreitern wollen sie sich dafür einsetzen, dass das Baustoffspendenlager auch noch über das Jahr 2023 geöffnet bleibt. Notfalls mit der Planung einer weiteren Demo.

Der ASB Rhein Erft/Düren e.V. freut sich über alle Spenden und die unermüdliche Unterstützung der freiwilligen Helfer sowie Unternehmen und bedankt sich bei allen, die dazu beitragen, dass das Baustoffspendenzentrum auch weiterhin betrieben werden kann.

 


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