Thomas Förster

»Endlich das Richtige tun«

Eifel. Angehende Schreinerin macht Ausbildung im Nationalpark Eifel

Bei dem erfahrenen Ausbilder und Schreinermeister Markus Wöbel ist Christina Dubinjanski in guten Händen.

Bei dem erfahrenen Ausbilder und Schreinermeister Markus Wöbel ist Christina Dubinjanski in guten Händen.

Bild: A. Simantke

Nationalpark Eifel. Sägespäne fliegen bei ohrenbetäubendem Lärm. Nicht umsonst sitzen bunte Ohrstöpsel fest verankert in Christina Dubinjanskis Gehörgängen. Die Aachenerin hat am 1. August ihre Lehre im Schreinerhandwerk in der Holzbauwerkstatt der Nationalparkverwaltung Eifel angefangen. Ein Neuanfang, nicht nur für die Auszubildende, die in ihrem Vorleben Chemisch Technische Assistentin war. Ein Neuanfang ist es auch für die Nationalparkverwaltung, da sie zum ersten Mal diese Fachrichtung in der Ausbildung anbietet. Möglich wurde dies durch die Einstellung eines Schreinermeisters vor zwei Jahren.

»Es fühlt sich so richtig an, diesen Weg gegangen zu sein,« freut sich Dubinjanski. Schon immer sei sie ein Naturmensch mit starkem Bezug zu Holz. Ihren Eltern habe sie zudem schon als Kind bei allen handwerklichen Arbeiten am Haus geholfen. Aber früher sei es nicht einfach gewesen, einen »Männerberuf« anzusteuern. Für die heute 30-jährige Aachenerin hieß es daher zunächst eine Ausbildung zur Chemisch-Technischen Assistentin zu machen. In dem Beruf hatte sie vier Jahre gearbeitet. Nach einem nicht beendeten Architekturstudium stand für sie jedoch fest, jetzt das für sie Richtige zu tun. Die Corona-Pandemie durchkreuzte zunächst ihr Vorhaben, sich für die Ausbildung in einer Schreinerei zu bewerben. Aber dann ging alles ganz schnell und nach erfolgreicher Bewerbung sowie zwei Tagen Probepraktikum in der Holzbauwerkstatt in Herhahn war für Christina Dubinjanski klar, hier will sie bleiben. Die Werkstatt in dem Höhenort stellt für den Nationalpark die unterschiedlichsten Produkte aus Holz her, wie Tische, Bänke, Wegweiser, Willkommenstafeln und vieles mehr. Dass sie die einzige Frau in dem Männerteam um Werkstattleiter Eckhard Jäck ist, stört sie nicht. Früher spielte sie schließlich schon in Männermannschaften Fußball.

Über die Besonderheit ihres Ausbildungsplatzes in einem Nationalpark ist die Naturliebhaberin besonders glücklich. So erfährt sie allerhand zu den Themen Wald, Naturschutz, Tiere und Pflanzen. Zudem lernt sie die Wertschöpfungskette Holz kennen, von der Entnahme bis zur Verarbeitung. Wichtig sei ihr auch der Aspekt mit Massivholz arbeiten zu können, was nicht selbstverständlich sei.

Für die Nationalparkverwaltung bedeutet der Neueinstieg in dem Ausbildungsbereich, der bislang auch in Wald und Holz NRW einmalig ist, eine Qualitätsverbesserung. Durch den Einstieg des Heimbacher Schreinermeisters Markus Wöbel konnte die Werkstatt ihre Arbeitsabläufe optimieren, Arbeitssicherheit und Gefahrenbeurteilungen intensivieren. Zudem bringt Wöbel eine langjährige Erfahrung als Ausbilder mit.

Somit erweitert sich die bereits breite Palette an Ausbildungsberufen in der Nationalparkverwaltung von Kaufleuten für Tourismus und Freizeit, Fachpraktiker Hauswirtschaft und Revierjäger um das Schreinerhandwerk.

www.nationalpark-eifel.de


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