Gedenken, Erinnern und Danken
»Gedenken und Danken« möchte man zum Jahrestag der Flutkatastrophe in vielen betroffenen Kommunen. In der Stadt Schleiden hat man den Donnerstag, 14. Juli, zum »Tag des stillen Erinnerns« erklärt. Die Bürger sind eingeladen, an diesem Tag innezuhalten und sich auf ihre Weise an die Geschehnisse zu erinnern: »Jeder trauert unterschiedlich, geht anders mit Verlusten, Ängsten und traumatischen Erlebnissen um. Aus diesem Grund wird es keine zentrale Veranstaltung geben, sondern verschiedene Orte, die die Menschen aufsuchen können«, so Bürgermeister Ingo Pfennings. Dazu werden in den vier Ortschaften Oberhausen, Schleiden, Olef und Gemünd Plätze hergerichtet, die ein individuelles Gedenken ermöglichen. Dort können beispielsweise Erinnerungsstücke, Kerzen, Bilder und Blumen niedergelegt werden. »Wir möchten den Bürgern Raum bieten, sich auf ihre Weise und zu dem für sie richtigen Zeitpunkt zu erinnern – allein, mit der Familie oder Freunden«, so Pfennings. Er selbst sowie die beiden Pfarrer Philipp Cuck und Dirk Voos um 9 Uhr mit dem Zöllerplatz in Oberhausen beginnen und legen dann vor der evangelischen Kirche in Schleiden, vor der Kirche in Olef und gegen 10.30 Uhr vor der katholischen Kirche in Gemünd Blumenkränze nieder und zünden Kerzen an. Die drei Gotteshäuser werden ganztägig geöffnet sein und können von den Bürgern aufgesucht werden. Um 21 läuten die Kirchenglocken im Stadtgebiet. »Wir rufen dazu auf, dass die Bürger während des Glockenläutens innehalten, alle Aktivitäten zur Ruhe kommen lassen und sich an die tragischen Geschehnissen vor einem Jahr in Stille erinnern«, so Bürgermeister Pfennings.
Gemeinde Kall
Ein zweitägiges Bürgerfest für Betroffene und Helfer der Flutkatastrophe findet am Freitag und Samstag, 15./16. Juli, auf dem Bahnhofsvorplatz in Kall statt. Es steht unter dem Motto »Kall sagt Danke - 1 Jahr danach - Gedenken und Danken«. Der Freitag steht dabei im Zeichen des Gedenkens. So wird es um 17 Uhr einen Gedenkgottesdienst mit anschließenden Gruß- und Dankesworten geben. um 19 Uhr sorgt die Musikkapelle Kall für musikalische Unterhaltung, um 20 Uhr gibt es Kölsch-Rock mit Stefan Brings und seiner Schwester Maria. Am Samstag, 16. Juli, findet dann ab 15 Uhr ein Familien- und Helferfest mit buntem Rahmenprogramm sowie viel Live-Musik statt. Mit dabei sind ab 15 Uhr Uwe Reetz und Kinder, 16 Uhr die Eifelperlen, 17.30 Uhr die Dreiborner Eifelschotten »Drums & Pipes«, um 18.30 die »Lückenfüller« sowie ab 20.30 Uhr die bekannte Oldie-Coverband »Herb Kraus & The WALKIN‘ SHOES«. Auf dem Parkplatz des Rewe-Centers Pauly ist für reichlich Kinderunterhaltung gesorgt. Das gilt auch für das leibliche Wohl an beiden Tagen. Die Gemeinde Kall und die Hilfsgruppe Eifel freuen sich auf viele Besucher.
Gemeinde Nettersheim
»Erinnern, Erleben, Gestalten« heißt es ein Jahr nach der Flutkatastrophe in der Gemeinde Nettersheim. Am Donnerstag, 14. Juli, findet um 19 Uhr in der Klosterkapelle Nettersheim ein Gedenkkonzert zum Jahrestag der Flut statt. Bei diesem Klosterkonzert steht das Gedenken an alle Betroffenen und Verstorbenen der Flutkatastrophe im Vordergrund. Bekannte Künstler werden das Konzert gestalten. Ruhige musikalische Unterhaltung, Texte und auch Gebete sollen helfen, das Geschehene zu verarbeiten, um den Blick in eine positive Zukunft zu richten. In der Pause werden Getränke und Snacks zu moderaten Preisen angeboten. Der Eintritt von zehn Euro geht als Spende an die Betroffenen. Kartenbestellung zu diesem Gedenkkonzert sind erwünscht unter Telefon 02486/78-930 oder 78-931. ). Am Sonntag, 17. Juli, lädt Nettersheim ab 11 Uhr ein. Der Ort wurde bei der Flutkatastrophe hart getroffen. Menschen verloren ihr Leben, die Schäden, welche die Wassermassen hinterließen, waren immens. Auch in Nettersheim ist der Wiederaufbau in vollem Gange - und das möchte man am Jahrestag der Flut auch zeigen. »Uns geht es neben dem Gedenken auch darum, mit positivem Blick und Energie in die Zukunft zu schauen«, so der Bürgermeister Norbert Crump. Und er hat bei diesem Vorhaben richtige Frauenpower an der Seite. Denn das Organisationsteam, das gemeinsam mit der Kommune das umfangreiche Programm am 17. Juli auf die Beine gestellt hat, besteht aus Vermieterinnen und Betriebsinhaberinnen aus Nettersheim, die teilweise selbst von der Flut betroffen waren. Zum Orga-Team gehören neben Lea Blindert, Uschi Mießeler und Andrea Pulcher von der Gemeinde Nettersheim Anne Obertreis, Jasmin Khalil von der Buchhandlung Backhaus, Bettina Bauerfeind von der Textilschmiede Bauerfeind und Heidrun Grote von der Theaterschule Nettersheim. Gemeinsam will man den Besuchern zeigen, was im Ort bereits alles gemeinsam geschafft wurde. Daher sind viele Gewerbetreibende und Aussteller mit von der Partie, die den Kernort Nettersheim mit Leben füllen werden. Los geht es um 10 Uhr mit einem Gedenk-Gottesdienst in der Kirche in Nettersheim. Anschließend erwartet die Besucher ein vielseitiges Angebot in der Steinfelder Straße, Bahnhofstraße und Klosterstraße. Ein Flyer, der auch an diesem Tag verteilt wird, gibt einen Überblick über das Geschehen, das neben musikalischen Auftritten, kulinarischen Angeboten und Kinderanimation auch eine Fotodokumentation bietet. Sie zeigt Bilder von Betroffenen und Helfern von der Flutnacht, den Tagen danach und den Aufräum- und Aufbauarbeiten. Zudem sind im Ort Verkaufs- und Werbestände zu finden.
Gemeine Blankenheim
Die Gemeinde Blankenheim wird am Sonntag, 17. Juli, von 11 bis 17 Uhr ein Helferfest an einem besonderen Ort feiern - der Lommersdorfer Mühle. Sie wurde selbst von den Fluten der Ahr heimgesucht und ist daher nicht nur für die Bürgermeisterin Jennifer Meuren der ideale Ort, um den Helfern nach der Flutkatastrophe zu danken. Beim Helfer- und Dankesfest der Gemeinde werden unter anderem rund 250 Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaillen des Landes Nordrhein-Westfalen an die Mitglieder der Feuerwehr, THW und Hilfsorganisationen verliehen, die während der Flut im Einsatz waren. Die Veranstaltung an der Lommersdorfer Mühle beginnt mit einem kurzen Gebet und einer Begrüßung durch Bürgermeisterin Jennifer Meuren. Anschließend folgt ein gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen, Leckereien vom Grill, vielen Angeboten für Kinder und jeder Menge Live-Musik. Ab 12 Uhr spielen die Lommersdorfer Musikanten, ab 14.30 Uhr rocken dann »Frau Wollenweber und ihre Männer«. Ziel des Helferfestes der Gemeinde Blankenheim ist es, sowohl den Helfern danken, als auch Helfer und Betroffene zusammenbringen. Daher sind auch alle Einsatzkräfte, Helfer und Betroffene dazu eingeladen, am Helferfest teilzunehmen. Nach Auskunft von Jennifer Meuren wurden bislang rund 400.000 Euro an privaten Spenden gestaffelt der nach der Bedürftigkeit der von der Flut betroffenen Menschen ausgezahlt. Mittel aus dem Wiederaufbaufonds hätten 34 private Antragsteller erhalteb, deren Haus oder Hof nicht gegen Elementarschäden versichert war. Die Gelder seien bis auf einen Fall, der noch in der Prüfung sei, bereits ausgezahlt. In Blankenheim-Wald findet am Freitag, 15. Juli, ab 17 ein Straßenfest zum Gedenken an das Hochwasser statt. Vor allem soll der Zusammenhalt der Menschen im Ort nach der Flut gefeiert werden. Für das Fest wird die Urftstraße offiziell gesperrt, um dort eine lange Tafel aufzubauen.
Stadt Mechernich
Am Jahrestag der verheerenden Flutkatastrophe wird in der Pfarrkirche St. Severinus am Donnerstag, 14. Juli, um 18 Uhr ein Ökumenischer Gedenkgottesdienst gefeiert. Der katholische Pfarrer Professor Dr. Hans Fuhs und der evangelische Pfarrer Dr. Michael Stöhr stehen der Feier vor, der Kommerner Ortsbürgermeister Rolf Jaeck begrüßt die Trauergemeinde, Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick hält die Ansprache. Die passende Musik zum Gottesdienst und zum anschließenden Stehempfang steuern Dr. Nicole Besse (Violine), Stephan Brings (Gitarre), der Dietrich-Bonhoeffer-Chor, Männergesangverein Kommern und Organist Jörg Schreiner bei. Stephan Brings singt sein »Flutleed«. Die Organisationsfäden hält der Mechernicher Stadtdezernent Ralf Claßen in Händen, der auch Vorsitzender der Mechernich-Stiftung ist. Wenn es nach ihm geht, sollen in dem Gottesdienst exemplarisch jemand aus den Reihen der Flutopfer und ein Helfer zu Wort kommen. Opfer und Helfer sind auch in allererster Linie zu Gottesdienst und Empfang nach Kommern eingeladen, »aber auch alle Menschen aus dem Stadtgebiet, die sich solidarisch gezeigt haben und zeigen«, so Ralf Claßen.