"Ich könnte heulen"
»Für Sötenich ist das ein schlimmer Tag; ich könnte heulen«, klagte Heinz Esser, der Vorsitzende des Bürgervereins Sötenich, als der Greifer des Baggers die Wände und das Dach des Bürgerhauses einriss, das durch die verhängnisvolle Flut total beschädigt wurde. Auf den Tag genau vier Wochen nach dem Hochwasser wurde das Gebäude abgerissen. Für den Ort Sötenich, so die stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Birgit Drewes, verschwindet mit dem Abriss des Hauses ein wichtiger Mittelpunkt des Sötenicher Vereinslebens. Ganze Wände seien vom Wasser verschoben und die komplette Einrichtung zerstört worden. Dabei hatte der Bürgerverein, der die Halle mit beispielhafter Unterstützung der Sötenicher Vereine vor 24 Jahren erbaut hatte, die Zeit von Corona genutzt, um das Gebäude mit einem großen Aufwand zu renovieren. Ein neuer Fußboden, eine neue Heizungsanlage inklusive neuer Fußbodenheizung, eine komplett neue Elektro-Installation und eine neue Farbgestaltung seien gerade erst vollendet gewesen. Besonders schlimm sei der Verlust einer neuen mobilen Bühne, die erst einen Tag vor dem Hochwasser angeliefert worden sei. Zwar habe der Verein für die 80.000 Euro teure Sanierung des Bürgerhauses Fördermittel bekommen. Einen Eigenanteil von 10.000 Euro sowie 700 Arbeitsstunden habe der Verein selbst investiert. Ein Neubau rückt für den Bürgerverein wahrscheinlich in weite Ferne, vor allem nicht mehr an gleicher Stelle. »Man müsse überlegen, ob vielleicht die Sötenicher Vereine etwas gemeinsam machen«, sinnierte Heinz Esser, zumal der Sportverein auch an den Bau eines neuen Sportlerheimes denke. Bei den Karnevalisten denkt man darüber nach, mit dem Kaller Verein »Löstige Bröder« gemeinsam in ein Festzelt auszuweichen, falls auch dort die vom Hochwasser stark beschädigte Bürgerhalle für die Karnevalsveranstaltungen nicht genutzt werden könne.