Frederik Scholl

"Lonka-Projekt" - Eine fotografische Hommage an die Holocaust-Überlebenden

Euskirchen. Das Stadtmuseum Euskirchen zeigt bis zum 3. März 2024 die Ausstellung mit dem Titel "Lonka-Projekt"

Bilder
Dieses Foto von Steve McCurry zeigt die Holokaust-Überlebenden Sonia Kam and Hannie Dauman

Dieses Foto von Steve McCurry zeigt die Holokaust-Überlebenden Sonia Kam and Hannie Dauman

Foto: Steve McCurry

Nur wenige Jüdinnen und Juden in Deutschland und Europa haben den Holocaust überlebt und leben noch heute. Als Kinder und Jugendliche haben sie Verfolgung, Deportation und Todesangst erfahren. Viele verloren ihre Familien.

Wie man diese Traumata überleben kann, davon erzählt die neue Ausstellung mit berührenden Portraitaufnahmen und Texten. Seit 2019 wurden die Überlebenden in ihrem persönlichen Umfeld fotografiert und ihnen damit gleichsam ein Denkmal gesetzt. Die ausgestellten Fotos wurden von weltweit bekannten und renommierten Fotografinnen und Fotografen gemacht, darunter Steve McCurry und aus Deutschland Thomas Dworzak, Axel Martens und Maurice Weiss. Die Bilder waren 2020 erstmals im Sitz der Vereinten Nationen in New York und 2021 im Willy-Brandt-Haus in Berlin zu sehen. Nun macht diese Ausstellung mit dem Titel "Lonka Projekt" zum zweiten Mal Station in Europa - und das im Stadtmuseum Euskirchen.

Anfang der Woche wurde die Ausstellung eröffnet. Foto: Silke Bierfert-Kautz

Das Lonka Projekt ist eine Hommage an Dr. Eleonora Nass, genannt Lonka. Sie überlebte fünf Konzentrationslager der Nationalsozialisten. Ihren traumatischen Erfahrungen zum Trotz führte sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2018 ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben. Ihr Lebensweg steht symbolhaft für die Lebenskraft vieler Überlebender. Aus dem israelischen Projekt ist innerhalb weniger Jahre ein internationales geworden. Rund 200 professionelle Fotografinnen und Fotografen aus der ganzen Welt nehmen ehrenamtlich daran teil. Mit viel Einfühlungsvermögen schaffen sie einzigartige Porträts von Holocaust- Überlebenden. Das Lonka-Projekt erinnert an den millionenfachen Mord an der jüdischen Bevölkerung. Zugleich ehrt es die Überlebenden und zeigt ihren ungeheuren Lebenswillen. Seit Montag ist die Ausstellung geöffnet und kann noch bis zum 3. März 2024 im Stadtmuseum im Kulturhof besucht werden.


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