Die hygienischen Mängel müssen offensichtlich sehr gravierend sein: Am heutigen Donnerstag, 31. Oktober 2019, hat die Bezirksregierung Köln die Schließung der Eifelhöhenklinik Marmagen angeordnet. Nach Mitteilung des Kreises Euskirchen ist die "Klinik bis zum 8. November zu räumen".
Die Bezirksregierung Köln veranlasste in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, dass unverzüglich eine vorläufige Betriebsschließung der Eifelhöhen-Klinik Marmagen angeordnet wurde. Grund dafür sind, so die offizielle Mitteilung, massive Hygienemängel. Diese könnten zur Weiterverbreitung von Krankheitserregern führen.
Lange Liste mit Beanstandungen
Beanstandet werden unter anderem verschmutze Trinkwasserbehälter, ungenügende Schutzmaßnahmen gegen multiresistente Keime, falsche Lagerung und falscher Einsatz von Medizinprodukten wie etwa Wundauflagen, Operationsprodukte, Beatmungsprodukte oder Pflaster sowie nicht durchgeführte Flächen- und Händedesinfektionen. Zusätzlich seien Arzneimittel nicht korrekt gelagert worden und es gebe Auffälligkeiten beim Brandschutz. Darüber hinaus wurden, so die Bezirksregierung weiter, Mängel bei der Personalausstattung und Patientenversorgung festgestellt. Bereits am 25. Oktober hatte die Bezirksregierung einen Aufnahmestop von Patienten verhängt.
Räumung wird überwacht
Laut Bezirksregierung richte der Kreis Euskirchen einen Krisenstab ein, der sich um die Versorgung und die Verlegung der Patienten in andere Einrichtungen kümmere. Oberste Priorität habe die Sicherheit der Patienten. Unterdessen ließ der Kreis Euskirchen verlauten, dass Landrat Günter Rosenke die Gemeinde Nettersheim als zuständige Ordnungsbehörde angewiesen habe, die Verfügung der Bezirksregierung umzusetzen. Danach ist die Klinik ist bis zum 8. November 2019 zu räumen. Die Heimreise von Patienten, die nach medizinischer Einschätzung zum jetzigen Zeitpunkt entlassen werden könnten, werde durch die Klinik organisiert. Patienten, die nicht entlassen werden könnten, seien durch die Eifelhöhen-Klinik auf andere Reha-Einrichtungen zu verlegen. Dabei müsse eine hygienisch unbedenkliche Patientenversorgung sichergestellt sein. "Die Behörden werden die Umsetzung der Maßnahmen engmaschig überwachen", so die Mitteilung des Kreises.Rund 150 Patienten und etwa 300 Mitarbeiter sind betroffen.