

Der Spatenstich war gleichzeitig der Start für ein Zukunftsprojekt: Der Ausbau der Ahr-Grundschule erfolgt nämlich an den beiden Standorten in Blankenheim und Dollendorf. Insgesamt wird die Gemeinde für beide Vorhaben rund zehn Millionen Euro in die Hand nehmen müssen.
»Wir haben uns 2021 auf die Reise begeben, weil uns klar war, dass wir den OGS-Anspruch erfüllen müssen, der ab 2026 gesetzlich gilt«, sagte Bürgermeisterin Jennifer Meuren. »Zugleich war deutlich, dass die Schulen modernisiert werden müssen. Kinder lernen heute anders – sie brauchen Räume für Gruppenarbeit, Förderung, Musik oder Werken, nicht nur starre Klassenzimmer.« Am Standort Blankenheim entsteht ein zweigeschossiger Neubau mit rund 800 Quadratmetern Nutzfläche. Geplant sind vier neue Klassenräume mit angeschlossenen Differenzierungs- und Ruheräumen sowie modernen Fachräumen. »Jeder Klassenraum bekommt einen eigenen Rückzugsbereich – das ermöglicht individuelle Förderung«, erklärte Christoph Diederich von der Gemeindeverwaltung.
»Zugleich schaffen wir Platz für die Schulverwaltung, die bisher sehr beengt untergebracht war.« Auch energetisch wird auf Zukunft gesetzt: »Wir ersetzen die alte Gasheizung durch eine moderne Luftwärmepumpe, die künftig auch den Altbau mitversorgen wird«, so Diederich.
Schulleiterin Kirsten Schäfer freut sich über die neuen Möglichkeiten: »Wir bekommen zwei zusätzliche Fachräume – einen Musikraum und einen Mehrzweckraum. Außerdem wird der Werkraum modernisiert. Besonders wichtig sind die neuen Differenzierungsräume, in denen wir Kinder gezielt fördern können. Das war bisher oft nur eingeschränkt möglich.«
Zudem führt die Schule das neue Raumkonzept mit einem »Heimatraum« ein. »Kinder bleiben ganztägig in ihrem Klassenraum – vormittags für den Unterricht, nachmittags für die OGS«, erklärte Bürgermeisterin Meuren. »Damit wird die Schule zum Lern- und Lebensort, an dem Kinder den ganzen Tag in vertrauter Umgebung lernen und spielen können.«
Auch der Schulstandort Dollendorf wird erweitert und modernisiert. Dort entstehen zusätzliche Klassen- und Fachräume, um den zweizügigen Schulbetrieb zu ermöglichen. »Der Bedarf ist ähnlich hoch wie in Blankenheim«, so Guido Waters von der Gemeindeverwaltung. »Die bauliche Situation ist dort beengter, deshalb wird der Neubau etwas größer ausfallen.«
Das Investitionsvolumen liegt dort bei rund 4,9 Millionen Euro. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen.
»Für eine Gemeinde mit 8.500 Einwohnern ist das eine enorme Leistung«, blickt Meuren auf die großen Investitionssummen. »Der Bund hat zwar den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung beschlossen, die Umsetzung und Finanzierung bleiben aber Aufgabe der Kommunen.«
Die Gemeinde nutzt mehrere Förderquellen: Neben der Investitionspauschale und einer erweiterten Schulbauförderung sollen auch Mittel aus dem Programm »Revier gestalten« beantragt werden. Dieses Förderprogramm des Rheinischen Reviers übernimmt bis zu 95 Prozent der Kosten für energetische Sanierungen im Bestand.
»Wenn wir dort aufgenommen werden, wäre das eine große Entlastung«, so Meuren. »Gerade die energetischen Modernisierungen sind teuer – aber sie machen unsere Schulen fit für die Zukunft.«
In Blankenheim hebt nun das Tiefbauunternehmen Rudi Henn aus Simmerath die Baugrube aus, anschließend übernimmt die BPF Bauunternehmung & Bauträger GmbH aus Blankenheim den Rohbau.
Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus ist für Januar 2027 geplant. Danach folgen Sanierungsarbeiten im Bestand, etwa an WC-Trakten und Verwaltungsräumen.
In Dollendorf soll der Spatenstich im Frühjahr 2026 erfolgen. Beide Schulen werden künftig zweizügig geführt – mit modernen Lernräumen, neuen OGS-Bereichen und einer zeitgemäßen Ausstattung für die kommenden Schülergenerationen.




