

Nach ihrem erfolgreichen Debüt »Eifel-Grauen« legt die in Arloff lebende Autorin nun ihren zweiten Eifelkrimi vor: »Eifel-Ritter«. Und wieder hat ihr Sohn Christopher Tworuschka das Cover gestaltet.
»Wenn die Vergangenheit nicht ruht, wird die Gegenwart tödlich«, bringt die 74-jährige promovierte Religions-, Islam- und Politikwissenschaftlerin das Thema ihres Romans auf den Punkt. Seit mehr als 40 Jahren lebt Monika Tworuschka mit ihrem Mann Udo in Arloff – und kennt die burgenreiche Eifel wie ihre Westentasche.
Natürlich ist das bewährte Ermittlerduo wieder im Einsatz: Hauptkommissar Johannes Nöthen, »ein geschiedener, selbstbewusster Kommissar, ziemlich cool und auch dem einen oder anderen amourösen Abenteuer nicht abgeneigt«, wie die Autorin beschreibt. Er hat zwei Schwächen: seine Tochter Lotte und seine Labradorhündin Tessa. Letztere spielt eine wichtige Rolle, denn sie entdeckt im Burggraben der Hardtburg die Chronik der Eifelritter. An seiner Seite ermittelt Sarah Berger-Roth, die aus Köln in die Eifel gezogen ist.
Die Geschichte beginnt spannend: Nöthen beschattet eine verdächtige Person und befindet sich in einem Gewissenskonflikt, weil er seinen Kollegen wichtige Informationen vorenthalten hat. Die Spur führt zu den Ritterspielen – und die finden im fiktiven Ort »Hohenfels« statt. Er bildet damit eine Ausnahme, denn alle anderen Schauplätze im Roman sind authentisch: die Hardtburg, das Burgenmuseum Nideggen, die Burgen von Manderscheid oder die Burg Reifferscheid, um nur einige Orte der Handlung zu nennen. Besonders im Fokus steht dieses Mal natürlich auch die Stadt Bad Münstereifel.
Drei Monate vor dieser dramatischen Eingangsszene macht Nöthen mit Tessa und seiner Tochter einen Spaziergang an der Hardtburg. »Es schüttet wie aus Eimern«, erzählt die Autorin. Der Hund holt aus der Burgmauer ein altes Paket – die Chronik der Eifelritter in pseudomittelalterlicher Sprache. Die Chronik wird in die Buchhandlung »Schmökerecke« gebracht – eine verklausulierte Version einer Buchhandlung in Bad Münstereifel, inklusive des Dreisitzer-Sofas.
»Erstaunlich viele Personen interessieren sich für das Buch im kleinen Antiquariat der Schmökerecke«, so Tworuschka. Plötzlich verschwindet die Chronik – und im Burgenmuseum Nideggen geschieht ein Mord mit blauem Eisenhut.
Was das Buch für die Autorin faszinierend macht, ist der ständige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. »Man weiß nicht genau, wo die Vergangenheit liegt – ist es wirklich Mittelalter oder nicht?«, erklärt Tworuschka. Eine zentrale Rolle spielt auch die LARP-Szene (Live Action Role-Playing). »Die Geschichte beginnt in den 90er Jahren, als das noch klein war. Heute gibt es zig LARP-Veranstaltungen bundesweit, auch in der Eifel«, berichtet sie, die sich an Kontaktpersonen gewandt hat, um keine groben Fehler zu begehen.
Ein weiterer Höhepunkt ereignet sich beim bekannten »Erlebnis Mittelalter« in Bad Münstereifel. Wichtig war ihr, dass der Bad Münstereifeler Historiker Harald Bongart – der ihr viele Tipps gab – Teil des fiktiven Hobby-Ermittlerteams wird. »Ich habe ihn gefragt, ob ich ihn einbeziehen darf, und das hat er gestattet.«
Bongart ist nicht die einzige reale Person im Buch. Das gilt auch für Andreas Horch vom Burgschneider-Store in Mechernich, der als Fachmann für mittelalterliche Gewandungen in die Handlung eingebunden wird. »Ich war selbst dort und habe mir alles angeschaut«, erzählt Tworuschka. »Diese Mischung aus echten Orten, erfundenen Figuren und realen Menschen macht für mich den Reiz des Schreibens aus.«
Der Roman ist nicht nur für Mittelalterfreunde gedacht. »Ich möchte Leser ansprechen, die Spannung, Lokalkolorit und glaubwürdige Charaktere mögen«, sagt Tworuschka.
Das Motiv für den Ritterkrimi kam übrigens nicht von ungefähr. »Wir haben für unsere Kinder früher Ritterspiele an der Hardtburg zum Geburtstag meines Sohnes gemacht, unsere Enkel sind teilweise ritterbegeistert«, erzählt die Autorin.
Der 254 Seiten starke Roman kostet 14 Euro. Vorrätig ist er in den Bad Münstereifeler Buchhandlungen, in anderen kann er bestellt werden. Das Buch ist im Selbstverlag erschienen (ISBN 978-3-6951-9842-9).




