fs

»Mit Technik, Talent und Toleranz«

Zum 26. und zum letzten Mal begrüßte Landrat Günter Rosenke die Gäste zum Neujahrsempfang im Kreishaus, denn im September 2020 wir er sich nicht mehr zur Wahl stellen.

Traditionsgemäß begrüßten Günter Rosenke und seine Ehefrau Karin die Gäste des Neujahrsempfangs persönlich per Handschlag. »Seit 1995 kommen wir nun einmal im Jahr in großer Runde zusammen – Routine sollte man  meinen. Für mich waren diese Familienfeiern aber trotz der Reglmäßigkeit nie Routine, sondern immer etwas Besonderes. Und schöne Erinnerungen sind schließlich wie Wärmflaschen fürs Herz«, betonte Rosenke in seiner Begrüßung. Vor dem Hintergrund, dass er 2020 nicht mehr zur Wahl antreten werde, sei der diesjährige Empfang jedoch »noch weniger Routine als sonst«. »Aber bis September ist es ja noch ein dreiviertel Jahr, und Sie kennen mich: Bis dahin werden die Ärmel hochgekrempelt. Stehenbleiben gilt nicht, denn wer stehen bleibt, steht im Weg‘«, so der Landrat. Dennoch freue er sich auf seinen Ruhestand, und damit auf mehr Zeit mit seiner Frau und seinen vier Enkeln.  Den passenden musikalischen Rahmen zum Neujahrsempfang boten junge Musiker des Leader-Projekts »Off Beat«.
Als Gastreferent hatte Rosenke Dr. Winfried Kösters eingeladen. »Herausforderungen erkennen, Weichen stellen. Zukunft gemeinsam gestalten war das Thema von Kösters‘ kurzweiligem Impulsvortrag. «Zukunft kann man gestalten, weil wir heute viel mehr über die Zukunft wissen, als wir denken«, so Kösters.

Mut zum Scheitern haben

Man müsse nur den Mut haben die Herausforderungen zu erkennen, aber auch den Mut haben zu scheitern und aus den Fehlern zu lernen, so Kösters weiter. So habe beispielsweise Harry M. Waren, einer der Gründer der Warner Brothers während der Stummfilmära gesagt, »wer zum Teufel will Schaupieler sprechen hören?«. Heute seien Filme ohne Sprechrollen undenkbar, so Kösters. Oder Thomas J. Watson, Vorstandschef von IBM, der 1943 erklärte: »Ich denke, es gibt einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer.« Mit Smartphone, Tablet, Laptop und Desktop-PC besäßen heute viele Menschen gleich mehrere Computer, verdeutlichte Kösters. »Oft können wir uns Dinge nicht vorstellen und weil wir sie uns nicht vorstellen können, kann es sie auch nicht geben«, erklärte Kösters. Diese Denkweise gelte es zu durchbrechen. Zudem prognostizierte Kösters, dass  der demografische Wandel und die Digitalisierung  das begonnene Jahrzehnt »umpflügen« werde. Daher müsse man sich überlegen, wie man die Eifel zu einer Forscherregion machen könne und man die Zukunft mit Technik, Talent und Toleranz gestalten könne.


Meistgelesen