

Die meisten Radfahrer im Kreis Euskirchen werden wohl das 1990 eingerichtete Radleitsystem kennen. Auf den Schildern ist zu lesen, welcher Ort in welcher Richtung liegt und wie weit es dort hin ist. Dieses Radverkehrsnetz ist jetzt um das Knotenpunktsystem ergänzt worden. »Das System ist eigentlich für jeden zu beherrschen, der mit Zahlen umgehen kann«, sagte Achim Blindert, allgemeiner Vertreter des Landrates vergangene Woche bei der Präsentation im Kreishaus. Dementsprechend sei das System auch für Familien gut geeignet.
Ganz nach dem Vorbild aus den Niederlanden und Belgien und den nordrhein-westfälischen Nachbarkreisen soll das System eine flexible Tourenplanung ermöglichen und das auch für Menschen, die vielleicht nicht jeden Ort in der Region mit Namen kennen. Kreuzen sich Strecken im Wabensystems, so befindet sich dort ein Knotenpunkt. Die Zahl des Knotenpunktes ist dabei gut sichtbar über der bekannten Beschilderung angebracht, an der auch die Nah- und Fernziele mit Kilometerangabe ausgewiesen sind. Unter den Wegweisern zeigen Einschübe die Richtung und Nummer der nächstgelegenen Knotenpunkte an.
Geplant wurde das System durch den Fahrradbeauftragten des Kreises Euskirchen, Markus Sprung. Rund 120 dieser Knotenpunkte gibt es im Kreis Euskirchen. »Es gibt etwa 400 Schilderpfosten, deshalb war die Arbeit recht kleinteilig«, sagt Sprung. Ein paar wenige Lücken gebe es im Knotenpunktnetz im Kreis Euskirchen aufgrund von Flutschäden an den Wegen zwar noch, aber dort seien Umfahrungen ausgeschildert. Die Knotenpunkte können der im April 2023 erschienen Radwanderkarte »Bikeline« des Esterbauer Verlages entnommen werden. Ergänzend dazu soll Ende des Jahres ein Flyer erscheinen dem das komplette Routennetz entnommen werden kann. »Anfang des kommenden Jahres werden an allen 120 Knotenpunkten Hinweistafeln installiert, die den Radfahrern einen Orientierung vor Ort ermöglichen«, sagt Sprung.
Analog der Eifelschleifen und Eifelspuren für Wanderer im Kreis Euskirchen sind in Kooperation mit der Nordeifel-Touristik zudem auch »EifelRadSchleifen« in Planung. »Es ist großartig zu wissen, dass unser Kreis radtouristisch so attraktiv aufgestellt ist«, betonte Markus Ramers anlässlich des Pressegesprächs zur Vorstellung der Knotenpunkte. Nach den Eifelschleifen und -Spuren seien die »EifelRadSchleifen« der nächste logische Schritt. Die Kosten für die Umsetzung des Knotenpunktsystems betragen rund 350.000 Euro wovon rund 70 Prozent durch Landesmittel gefördert werden. Hinzu kommen noch einmal 180.000 Euro für die geplanten Hinweistafeln an den Knotenpunkten. Diese würden nach Angaben von Achim Blindert mit 85 Prozent durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert




