

»Wir sind sehr froh, dass das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen unseren Förderantrag bewilligt hat«, sagte Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian. Gefördert werden sollen mit der Fördersumme von 18,7 Millionen Euro insgesamt 17 bauliche, aufeinander abgestimmte Hochwasserschutz-Maßnahmen, die aus dem städtischen Haushalt nicht hätten finanziert werden können. Den Förderbescheid überbrachten der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst und Staatssekretär Daniel Sieveke aus dem NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung – in Vertretung für die erkrankte Ministerin Ina Scharrenbach. Wüst und Sieveke würdigten die gemeinschaftlichen Anstrengungen und Leistungen der Menschen beim Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe 2021.
»Die Hochwasserkatastrophe vor vier Jahren hat unvorstellbares Leid verursacht und ein fürchterliches Ausmaß an Zerstörung hinterlassen«, betonte Wüst. Neben dem Wiederaufbau gehe es jedoch auch darum, Hochwasserschutz auf dem neuesten Stand zu schaffen, sagte der Ministerpräsident. »Die Menschen haben natürlich Sorge, wenn der Regen fällt. Schlichter Wiederaufbau reicht da nicht, man muss es sicherer machen, mit einem verlässlichen Hochwasserschutz«, erklärte Wüst. »Durch die Fördermittel sind die präventiven Starkregen- und Hochwasserschutzmaßnahmen, die wir bislang eingereicht haben, zu 100 Prozent finanzierbar«, freute sich Sabine Preiser-Marian.
Vor der Bewilligung des Bescheids wurde für jede der 17 geplanten Maßnahmen ein sogenannter »Steckbrief« erstellt, der das Vorhaben und seine Schutzwirkung darlegte. Diese wurden zunächst von der Unteren Wasserbehörde und dem Erftverband auf ihre Wirksamkeit vorgeprüft, bevor sie dem Ministerium vorgelegt wurden. Der Erftverband glich sie unter anderem mit den Planungen anderer Anrainerkommunen der Erft ab, da Maßnahmen am Oberlauf der Erft Auswirkungen auf die Planungen am Unterlauf haben. Die Stadt Bad Münstereifel ist eine der ersten Kommunen im Kreis Euskirchen, die die Steckbriefe beim Ministerium eingereicht hat.
Vorgesehen sind vorwiegend Maßnahmen an kleineren Gewässern, die in die Erft münden. Diese hatten nach Angaben der Stadt bei der Flutkatastrophe 2021 erhebliche Auswirkungen. Geplant sind insbesondere zwölf Rückhaltebecken (unter anderem an Erft, Eschweiler Bach, Hornbach, Bodenbach, Kolvenbach, Schleidbach, Schlierbach, Kornbach, Bülgesbach, Dreisbach), Hochwasserschutzmauern und kleinere Rückhalte im Wald. Wenn alle Vorhaben umgesetzt sind, können dadurch nach Aussage von Ralf Wassong, dem Technischen Leiter der Stadtwerke, rund 350.000 Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden. Die Rückhaltebecken sollen als Retentionsflächen gestaltet werden, in denen nur bei Bedarf Wasser aufgestaut wird. Ansonsten können die Flächen bewirtschaftet werden wie bisher, zum Beispiel durch Ackerbau. Eine Auswahl der Maßnahmen stellte Wassong im Rathaus vor. Eine Beschreibung aller geplanten Maßnahmen ist auf der Homepage der Stadt zu finden: www.bad-muenstereifel.de/aktuelles/hochwasserschutz/kommunale-hochwasserschutzmassnahmen-der-stadt-bad-muenstereifel




