Michael Nielen

»Schmeddemer Wichtelnest« soft eröffnet

Schmidtheim. Mit einem sogenannten »Soft Opening« hat die Gemeinde Dahlem den neuen Kindergarten »Schmeddemer Wichtelnest« in Betrieb genommen.
Hell, bunt, ansprechend - im »Schmeddemer Wichtelnest« werden sich die Kinder mit Sicherheit rundum wohlfühlen.

Hell, bunt, ansprechend - im »Schmeddemer Wichtelnest« werden sich die Kinder mit Sicherheit rundum wohlfühlen.

Bild: Michael Nielen

»Es ist noch nicht alles fertig, aber wir sind deutlich weiter, als wir gedacht haben. Ein paar Kleinigkeiten stehen noch an«, erklärte Jan Lembach bei der Vorstellung der neuen Kita, für die er im Januar 2024 den Grundstein legen konnte - übrigens den ersten in seiner Amtsperiode als Dahlemer Bürgermeister.

Zum Start bevölkern zunächst 23 Kinder in zwei Gruppen das »Wichtelnest«. Leiterin der Einrichtung ist Barbara Hütter, die mit sechs Mitarbeiterinnen die Kinder betreuen wird. Und die kommen ihrer Aussage nach zu einem ganz großen Teil alle aus Schmidtheim. Bemerkenswert, wenn man weiß, dass es neben dem Wichtelnest wenige Meter entfernt ja auch noch den »alteingessenen« Kindergarten »Zwergenstube« gibt, der mit seinen zwei Gruppen weiter bestehen bleibt.

Mit dem neuen Kindergarten werde es da sicherlich wichtige Synergien geben, etwa bei der Nutzung der großen neuen Küche. Doch zurück ins neue Wichtelnest: Der Kindergarten umfasst künftig drei Gruppen mit Platz für bis zu fünfzig Kinder – für die Gemeinde Dahlem eine bemerkenswerte Dimension.

»Wenn wir das zehnfache an Einwohnern hätten, würden wir hier gerade einen Kindergarten mit 30 Gruppen eröffnen«, so Lembach. »Für uns ist es daher ein Meilenstein, sowohl von der Quantität als auch von der Qualität her.«

Das Gebäude verfügt über eine Nettogrundfläche von 658 Quadratmetern, die Bruttogrundfläche beträgt 791 Quadratmeter. Es wurde eingeschossig und vollständig barrierefrei errichtet. Helle Gruppen- und Nebenräume schaffen Platz zum Spielen und Lernen.

Besonderen Wert legte man auf Nachhaltigkeit: Teile des Daches sind begrünt, außerdem sorgt eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 22 Kilowatt-Peak für Strom. Ergänzend kommt eine Windturbine mit 1,4 Kilowatt-Peak zum Einsatz, die gerade dann Energie liefert, wenn die Sonne nicht scheint. Ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von 24 Kilowattstunden ermöglicht es, den selbst erzeugten Strom zu speichern und den Verbrauch aus dem öffentlichen Netz zu minimieren.

Für die Wärmeversorgung ist eine Wärmepumpe mit 28 Kilowatt Leistung installiert, die über fünf jeweils 100 Meter tiefe Geothermiebohrungen gespeist werden. Eine Lüftungsanlage sorgt für kontinuierliche Frischluftzufuhr und ein angenehmes Raumklima.

Auch die Außenanlagen sind großzügig gestaltet: Neben einer 904 Quadratmeter großen Freispielfläche steht den Kindern ein rund 1.500 Quadratmeter großes Waldstück als naturnaher Spiel- und Erlebnisraum zur Verfügung. Insgesamt beträgt die Außenspielfläche 3.000 Quadratmeter – das Fünffache der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestgröße. »Das ist ein Vorteil des Lebens auf dem Land«, schmunzelt Jan Lembach.

Für die Ausstattung investierte die Gemeinde Dahlem erhebliche Mittel Sie muss nämlich die Kosten für die komplette Innenausstattung und die Außenspielgeräte übernehmen.

»Allein für Möbel, Küchen, Turngeräte und Außenspielgeräte haben wir rund 190.000 Euro ausgegeben. Mit Spielen, Bastelmaterial und Geschirr kommen wir sicher auf 200.000 bis 250.000 Euro«, so Fabian Koch von der Gemeindeverwaltung, der ebenso wie Adam Fray von der Eugebau darauf hinwies, dass viele Schlussrechnungen noch nicht vorliegen. »Die Baukosten für die Kita belaufen sich derzeit auf rund 2,9 Millionen Euro. Wir rechnen mit Gesamtkosten in Höhe von etwa 3,2 Millionen Euro bis zum Abschluss des Projekts«, so Adam Fray.

Die Eugebau bleibt Besitzer der Immobilie, überlässt der Gemeinde jedoch die Räumlichkeiten zur Kita-Nutzung mietfrei für 20 Jahre. »Dafür haben wir an die Eugebau die übliche, rund 30-prozentige öffentliche Förderung der Baukosten weitergereicht«, so Bürgermeister Lembach.

Nach den ersten Wochen im Betrieb zeigte sich Lembach zufrieden: »Die Aufsichtsbehörden und die Unfallkasse waren beeindruckt von Größe und Ausstattung. Auch personell haben wir keine Probleme gehabt – wir konnten sowohl erfahrene Kräfte aus unserem Bestand übernehmen als auch neue Mitarbeiter gewinnen.«

Ein offizielles Einweihungsfest des »Schmeddemer Wichtelnest« wird laut Lembach zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Sie auch: https://www.wochenspiegellive.de/kreis-euskirchen/artikel/grundsteinlegung-fuer-einen-neuen-kindergarten

 


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