Michael Nielen

Sondierungsgespräche über eine mögliche Fusion

Schleiden/Schönecken. Machen die VR-Bank Nordeifel eG und die Raiffeisenbank Westeifel eG gemeinsame Sache?

Um die Chancen einer Fusion auszuloten, werden die VR-Bank Nordeifel und die Raiffeisenbank Westeifel Sondierungsgespräche führen. Entsprechende Beschlüsse haben die Aufsichtsräte beider Banken jeweils einstimmig auf Vorschlag der Vorstände getroffen.

»Zwei starke Genossenschaftsbanken wollen gemeinsam noch stärker werden. Das ist unsere Antwort auf die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit. Den wachsenden regulatorischen Anforderungen, dem zunehmenden Wettbewerb um Fachkräfte und dem steigenden Investitionsbedarf wachsender Betriebe könnten wir gemeinsam deutlich besser begegnen. Beide Banken sind wirtschaftlich sehr solide aufgestellt, so dass die Fusion zwei starke Genossenschaftsbanken gemeinsam noch stärker werden ließe«, sagt Kai Zinken, Vorstand der VR-Bank Nordeifel.

Weiter führt er aus: »Es ist die Verantwortung der Vorstände, zu prüfen, wie wir durch eine Fusion unseren Förderauftrag zum Vorteil unserer Mitglieder noch gezielter und effektiver erfüllen können. Dabei werden wir den einzigartigen Charakter und die Stärken beider Banken bewahren und weiter ausbauen, um unsere gemeinsame Zukunft noch erfolgreicher zu gestalten.«

Jan Brandenburg, Vorstand der Raiffeisenbank Westeifel, führt aus: »Jetzt ist der richtige Moment, um gemeinsam über die Zukunft nachzudenken und Sondierungsgespräche zu starten. Beide Banken sind mitgliederzentrierte Genossenschaftsbanken und fest in der Eifel verwurzelt. Wir sind nah an den Menschen, stehen zu unserem Auftrag, unsere Mitglieder zu fördern, und fühlen uns als Teil der regionalen Gemeinschaft.« Bodenständigkeit, Bekenntnis zu Handwerk, Mittelstand und Landwirtschaft sowie Verantwortung für die Mitarbeitenden zeichneten sowohl die Raiffeisenbank Westeifel als auch die VR-Bank Nordeifel aus. »Das macht uns beide bislang erfolgreich und menschlich«, so Brandenburg.

Beide Partner verbindet zudem eine bestehende gegenseitige Wertschätzung sowie eine hohe Übereinstimmung in Kultur, Kundenstruktur und Geschäftsmodell. Auf Basis dieses gemeinsamen Fundaments wollen wir nun prüfen, ob eine fusionierte Bank einen deutlichen Mehrwert für Mitglieder und Kunden bieten kann. Manfred Heinisch, ebenfalls Vorstand der Raiffeisenbank Westeifel, betont: »Wir wollen die genossenschaftliche Idee ‚Was einer nicht schafft, das schaffen viele‘ aufgreifen. Mit einer Bilanzsumme von 600 Millionen Euro bei uns und einer Milliarde Euro bei der VR-Bank Nordeifel können wir gemeinsam viel mehr erreichen und mit einer deutlich größeren Durchsetzungskraft handeln.«

Gleichzeitig sei der Größenunterschied zwischen den beiden Banken überschaubar. »Beide Unternehmen sind gesund, so dass eine Fusion auf Augenhöhe erfolgen würde. Beste Voraussetzungen also, um die jeweiligen Identitäten auch in einer fusionierten Bank erhalten zu können. Das wäre eine Fusion aus Überzeugung auf der Basis von Stärke und Solidität«, so Manfred Heinisch.

In den Sondierungsgesprächen wollen die Verantwortlichen prüfen, ob der Einstieg in konkrete Fusionsgespräche Erfolg verspricht. Ziel ist es, auf der Generalversammlung der Raiffeisenbank Westeifel am 17. Juni 2025 bzw. der Vertreterversammlung der VR-Bank Nordeifel am 26. Juni 2025 die ersten Ergebnisse der Sondierungsgespräche sowie die weiteren Schritte zu besprechen. Dabei stehen schon jetzt drei Dinge fest: Es wird keine fusionsbedingten Kündigungen geben, das Filialnetz bleibt erhalten und das von der Raiffeisenbank Westeifel betriebene ländliche Warengeschäft wird ebenfalls fortgeführt.


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