Wolfgang Andres

Tradition und Moderne: 165 Jahre Bäckerei Lennartz

14 Fachgeschäfte in der gesamten Region, rund 200 Mitarbeiter, täglich 80 verschiedene Brot- und Brötchensorten, Torten, Feingebäck und Snacks: Es sind beeindruckende Zahlen, für die die "Bäckerei und Konditorei Lennartz" steht. Das Familienunternehmen feiert in diesem Jahr ein außergewöhnliches Jubiläum ? seinen 165. Geburtstag!

Aus diesem Grund findet am kommenden Samstag, 22. August, ein großes Familienfest auf dem Gelände der Backstube in Kuchenheim statt, und zwar von 12 bis 18 Uhr. An diesem Tag steht eine große Parkfläche auf dem Firmengelände der EuLog zur Verfügung, der Weg dorthin wird ausgeschildert. Es gibt einen Shuttleservice, der während des Festes ständig zwischen Parkplatz und Backstube hin- und herpendelt. Bei einer Tombola zugunsten der Hilfsgruppe Eifel gibt es übrigens rund 1.000 Preise zu gewinnen.

Die Anfänge des Unternehmens liegen in Flamersheim. Hier übernahm Johann Schleeger am 1.1.1850 die damalige Bäckerei Ruland, für die es keinen Nachfolger gab. Johann Schleeger, der Ur-Ur-Großvater des heutigen Inhabers Klaus Lennartz, legte damit den Grundstein für eine Firma, die seit nunmehr fünf Generationen im Familienbesitz ist und schon lange nicht mehr nur in Flamersheim eine feste Größe ist.

Die ersten Filialen wurden in Stotzheim und Euskirchen eröffnet, doch aufgrund der immer größeren Nachfrage wurde die Backstube in Flamersheim bald zu klein. Zufällig erfuhr Juniorchef Torsten Lennartz in dieser Zeit vom Verkauf einer Schreinerei in Kuchenheim, der heutigen Backstube der Bäckerei. Allerdings war es nicht ganz so einfach, mit einem ganzen Betrieb umzuziehen, wollte man den Betrieb nicht  für eine gewisse Zeit schließen. Hier kam Martin Lennartz ins Spiel, der Vater des Inhabers, seines Zeichens Diplom Ingenieur und Architekt. Ohne ihn, das wissen Klaus und Torsten Lennartz, wäre die Bäckerei heute nicht da wo sie ist.

Es war eine kaum vorstellbare Meisterleistung: An einem Samstagmorgen im Juni 2001, der Tag des Umzugs, wurden die letzten Brote aus dem Ofen der Backstube im ehemaligen Stammhaus Flamersheim geholt, um sie in den Filialen zu verkaufen. Zu dieser Zeit standen die Handwerker bereits in den Startlöchern. Der vom Backen noch heiße Ofen wurde auf Rollen gestellt und über die Häuserzeile in der Horchheimstraße gehievt, dort auf einen wartenden Tieflader verladen und nach Kuchenheim in  die heutige Backstube gefahren. Alle Mitarbeiter packten mit an! Diesem Umstand und der perfekten Organisation von Martin Lennartz war es zu verdanken, dass noch am gleichen Tag die Produktion in Kuchenheim wieder aufgenommen wurde. Die Geschäfte waren nicht einen Tag geschlossen!

Bei der Herstellung werden stets nur beste Rohstoffe, wie Butter, frische Vollmilch und Eier verarbeitet. Hierbei setzt die Bäckerei Konditorei Lennartz auf regionale Erzeuger. Ebenso wird größter Wert auf Qualität und Handwerkskunst gelegt. So wird zum Beispiel jedes einzelne Brot von Hand hergestellt, täglich Äpfel für die Kuchen frisch geschält. Selbstverständlich wird in dem Traditionsbetrieb Sauerteig geführt wie anno dazumal, "das schmeckt man und merkt es an der besonderen Frischhaltung der leckeren Brote", betont Klaus Lennartz. Das Schwarzbrot im Hause Lennartz wird sogar noch nach dem Rezept des Gründers hergestellt und gebacken!

Das Bestreben, immer das Beste für die Kundschaft zu geben und Tag für Tag beste Qualität zu liefern, ließ den einst kleinen Familienbetrieb zu einem heute mittelständischen Unternehmen heranwachsen. Für diese Firmenphilosophie stehen heute Inhaber Klaus Lennartz und sein Sohn Torsten ? und daraus resultiert auch der Leitspruch "Lennartz ? Der feine Unterschied".

 

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Das 165-jährige Firmenjubiläum nimmt die Bäckerei und Konditorei Lennartz zum Anlass für ein großes Familienfest. Dazu laden ein: die 85-jährige Thea Lennartz (die noch jeden Sonntag im Flamersheim im Laden steht!) mit ihrem Sohn Klaus und ihrem Enkel Torsten.


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