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Frederik Scholl

Unterstützung für den Pflegesektor

Euskirchen. Der Kreis Euskirchen will lokale Arbeitgeber aus dem Pflegesektor bei der Anwerbung von Pflege-Fachpersonal aus Drittstaaten unterstützen.

Birgit Wonneberger-Wrede (Geschäftsbereichsleiterin Gesundheit und Soziales beim Kreis Euskirchen) und Landrat Markus Ramers haben gemeinsam mit fünf Einrichtungen aus dem Pflegesektor eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Birgit Wonneberger-Wrede (Geschäftsbereichsleiterin Gesundheit und Soziales beim Kreis Euskirchen) und Landrat Markus Ramers haben gemeinsam mit fünf Einrichtungen aus dem Pflegesektor eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Bild: Scholl

Im Bereich der Altenpflege werden im Jahr 2040 1330 weitere Pflegekräfte benötigt, um den heutigen Pflegestandard aufrecht erhalten zu können. Experten gehen davon aus, dass es dann im Krankenpflegebereich einen ähnlichen Bedarf geben wird. Weder aktuell, noch künftig sei dieser Bedarf aus Reihen der eigenen Bevölkerung oder dem Umland durch Anwerbung qualifizierter Pflegefachkräfte oder durch deren Ausbildung zu decken. »Wir haben frühzeitig diesen Hilferuf aus den Einrichtungen vernommen und müssen kreativ mit dieser Situation umgehen«, betonte Landrat Markus Ramers anlässlich der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages mit Vertretern von Pflegeeinrichtungen aus dem Kreis Euskirchen. Diese will der Kreis Euskirchen im aktuellen Projekt beim »Fachkräfte-Recruiting« aus Drittstaaten unterstützen, denn die Anwerbung von Pflegefachkräften aus dem Ausland sei nach Ansicht der Beteiligten eine wichtige Möglichkeit den Fachkräftebedarf im Pflegesektor zu decken. Zudem soll so die Basis für ein Netzwerk geschaffen werden, in dem Synergien entstehen, von denen alle Akteure im Netzwerk profitieren können.

Projektleiterin und »Kümmerin« beim Kreis Euskirchen ist Sabine Engisch. Die 48-Jährige ist nicht nur Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen (IHK) sondern kennt als examinierte Krankenpflegerin mit langjähriger Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Intensivpflege und im Case Management im Pflegebereich die Bedürfnisse und Sorgen von Pflegefachkräften. Zudem hat sie Erfahrung in der Entwicklung und Kursleitung von Fachsprach- und Integrationskursen für Fachkräfte aus Drittstaaten.

Sabine Engisch wird die Koordination und Moderation zwischen den einzelnen Teilnehmern übernehmen, den zeitlichen Ablauf organisieren, die Kommunikation mit Behörden unterstützen sowie einzelne Aufgaben übernehmen, wie beispielsweise die Erarbeitung eines Integrationskonzeptes für die ausländischen und auch deutschen Pflegekräfte, die zusammenarbeiten werden. In einem ersten Schritt wurde bereits die Vorbereitung der Unternehmensprofile auf der Plattform der Recruiting-Agentur zum Projektstart arrangiert.

Fünf Einrichtungen sind beteiligt

Die Einrichtungen Marienheim, Bad Münstereifel, das Evangelische Alten- und Pflegeheim, Gemünd, das Kreiskrankenhaus Mechernich, das Marien-Hospital Euskirchen und die Marienborn gGmbH, Zülpich sind die fünf Pflegeeinrichtungen, die Interesse an einer Teilnahme am Projekt bekundet und ihren Bedarf angemeldet haben. Im Vorfeld des Projektstarts einigten sich alle beteiligten Arbeitgeber auf die Agentur »Care with Care« (CWC) als Recruiting-Partner und die »Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe« (DeFa) als Berater. In Gesprächen einigte man sich zudem auf Indien als Drittland für die Anwerbung der Fachkräfte. Die ersten Pflegefachkräfte sollen frühestens Ende 2024, spätestens aber 2025 hier ankommen.

In puncto Integration wünscht sich Birgit Wonneberger-Wrede, Geschäftsbereichsleiterin Gesundheit und Soziales beim Kreis Euskirchen, dass sich die Bevölkerung in Kreis Euskirchen »vorwärtsgewandt und positiv diesen Menschen zuwendet, die hierher kommen um uns zu unterstützen«.»Sie kommen als helfende Kräfte und haben vielleicht auch Familiennachzug und wir sollten sie willkommen heißen«, so Wonneberger-Wrede.


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