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Frederik Scholl

Zahl der Straftaten im Kreis ist gestiegen

Kreis Euskirchen. Im Kreis gab es im Jahr 2023 mehr Straftaten, als im Vorjahr. Besonders die Fälle von Körperverletzung und Ladendiebstahl haben zugenommen.
Landrat Markus Ramers und Ulrich Linden, Leiter der Direktion Kriminalität bei der Kreispolizeibehörde stellten die Kriminalitätsstatistik 2023 vor. Viel Grund zur Freude gab es dabei nicht.

Landrat Markus Ramers und Ulrich Linden, Leiter der Direktion Kriminalität bei der Kreispolizeibehörde stellten die Kriminalitätsstatistik 2023 vor. Viel Grund zur Freude gab es dabei nicht.

Bild: Scholl

Die Zahl der Straftaten ist im Kreis Euskirchen im Jahr 2023 um 923 Fälle (8,5 Prozent) auf 11.733 Fälle gestiegen. Vor allen habe es Zuwächse in den Deliktbereichen Ladendiebstahl und Körperverletzung gegeben, erklärte Ulrich Linden, Leiter der Direktion Kriminalität bei der Kreispolizeibehörde Euskirchen. Behördenleiter und Landrat Markus Ramers betonte, dass die »Zahlen immer auch ein Spiegel der Gesellschaft seien«. »Der Anstieg der Kriminalität um 8,5 Prozent stimmt mich nachdenklich und bereitet mit auch Sorgen. Die gestiegenen Fallzahlen wollen und können wir nicht schönreden«, so der Landrat. Die gestiegenen Fälle von Körperverletzung zeigten, dass die Gewaltbereitschaft offensichtlich steige, so der Landrat.

Statistisch gesehen, gab es 2023 im Kreis Euskirchen 1.568 Fälle von Körperverletzung. Das sind 272 (20,99 Prozent) mehr als im Jahr davor. Großen Einfluss auf die gestiegene Gesamtzahl der Straftaten hatten auch die Fälle von Ladendiebstahl. Diese sind 2023 um 249 Fälle (70,34 Prozent) auf 603 Fälle gestiegen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche lag mit 242 (+39) Fällen 2023 wieder auf Vor-Corona-Niveau. Während der Pandemie-Jahre waren die Zahlen deutlich zurückgegangen. Die Aufklärungsquote liegt bei 16,43 Prozent.

2023 gab es mit 297 Sexualdelikten 55 mehr als im Vorjahr. 84,18 Prozent davon konnten aufgeklärt werden.

Zu 74 Raubdelikten kam es 2024. 18 Fälle mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote liegt bei 32,14 Prozent.

Angriffe auf Einsatzkräfte

Auch im vergangenen Jahr gab es wieder Übergriffe auf Einsatzkräfte im Polizei- oder Rettungsdienst. Im Fachjargon heißt der Deliktbereich »Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen«. Mit 64 Fällen sei die Zahl zwar leicht gesunken, für Direktionsleiter Linden seien diese Übergriffe »unvorstellbar, nicht nachvollziehbar und es sei nicht zu tolerieren, dass Menschen angegriffen werden, die helfen wollen«. »Es ist erschreckend wie manche Kollegen da körperlich angegangen werden. Nicht selten hinterlässt das auch seelische Spuren«, so Ulrich Linden. Daran ändere auch die Aufklärungsquote von 98,44 Prozent nichts.

In Bezug auf die Gesamtzahl der Straftaten konnten im letzten Jahr 5.165 Tatverdächtige ermittelt werden, 764 mehr als im Vorjahr. Insgesamt sei auch die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen gestiegen. Diese lag bei 1.526.

Einen Anstieg gab es auch bei den Fällen von häuslicher Gewalt auf 643 (11,6 Prozent). »Wir sind der festen Überzeugung, dass auch die gestiegene Anzeigebereitschaft mit ein Grund für den Anstieg ist«, so Linden.

Aufklärungsquote gestiegen

Die Aufklärungsquote mit Blick auf die Gesamtzahl der Straftaten, konnte im Jahr 2023 auf 57,5 Prozent gesteigert werden (+2,89 Prozent). »Es ist ein wesentlicher Punkt, dass Taten aufgeklärt werden. Und die Aufklärungsquote zeigt, dass in unserem Kreis Tag für Tag gute Ermittlungsarbeit geleistet wird«, so Landrat Ramers.


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