Als sich der Impfbeginn im Kreis Euskirchen vom 1. auf den 8. Februar verschob, war Landrat Markus Ramers eigener Aussage nach »frustriert«. Verständlich, hatte man zuvor doch die Maßgabe des Landes erfüllt und hätte im Impfzentrum Marmagen bereits am 15. Dezember 2020 loslegen können.
Kreis (mn/fs). Mittlerweile läuft das Impfzentrum in Marmagen auf Hochtouren. Auf Anfrage teile der Kreis Euskirchen gestern dem WochenSpiegel mit, dass aktuell an sieben Tagen in der Woche rund 400 Impfdosen verabreicht werden. »Während am Anfang zunächst nur etwa 100 Impfdosen pro Tag zur Verfügung standen«, so der Pressesprecher Wolfgang Andres, »ist die Kapazität mittlerweile deutlich erhöht worden.« In Kürze werde man 600 Impfdosen pro Tag verabreichen. Dann laufe das Impfzentrum unter Volllast. Bis zum 8. März sind im Kreis Euskirchen insgesamt 18.979 Impfdosen verabreicht worden, davon 12.305 Erstimpfungen und 6.674 Zweitimpfungen.
»Wir alle brauchen dringend eine Perspektive nach einem Jahr der Corona-Pandemie«, sagt Landrat Markus Ramers zu den jüngsten Corona-Beschlüssen. Die verkündeten Lockerungen seien angesichts der bundesweit deutlich gesunkenen Inzidenzzahlen auf jeden Fall angebracht, »auch wenn viele Widersprüche und Unklarheiten bleiben.« Markus Ramers weiter: »Ich finde es bewundernswert, wie schnell viele Geschäftsleute auf die Situation reagiert haben und kreativ mit den neuen Möglichkeiten umgehen. Natürlich sind wir noch nicht am Ziel, aber es ist ein erster Schritt." Wenn es jetzt gelänge, den Dreiklang aus mehr Tempo beim Impfen, mehr Schnelltests und digitaler Kontaktnachverfolgung gut in die Praxis umzusetzen, »dann dürfen wir uns auf den Sommer freuen.«
»Tägliche Analyse« im Marien-Hospital
Auch im Marien-Hospital Euskirchen hat das Thema Impfen einen hohen Stellenwert. Alle Mitarbeiter der Stiftungsfamilie, hätten unabhängig von der Berufsgruppe, ein Impfangebot erhalten. Die Reihenfolge der Impfgruppen sei dabei durch die Einteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) vorgegeben, teilt das Krankenhaus mit. Am 5. März sei die Erstimpfung erfolgreich abgeschlossen worden. »Hervorzuheben ist neben der durchweg hohen Impfbereitschaft die perfekte organisatorische Leistung unseres Impfteams«, sagt Andreas Schultz, Geschäftsführer der Stiftung Marien-Hospital Euskirchen. Man freue sich ganz besonders, dass die Impfungen zu keinerlei Komplikationen geführt hätten und alle Mitarbeiter die Impfstoffe gut vertragen haben.
Die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen im eigenen Haus analysiere und diskutiere der Corona-Krisenstab des Marien-Hospitals in täglichen Sitzungen. Bei der Entscheidungsfindung zu strengen Maßnahmen oder möglichen Lockerungen werden nach Mitteilung des Marien-Hospitals die aktuellsten Entwicklungen zum Infektionsgeschehen im Kreis Euskirchen aber auch bundesweit berücksichtigt. Besonders aufmerksam beobachte man die gegenwärtig dynamische Ausbreitung von Mutationen und die beschlossenen Lockerungen der Coronaschutzverordnung. Denn die tatsächlichen Auswirkungen würden erst in einigen Wochen erkennbar sein, teilt das Krankenhaus mit. Das seit Oktober 2020 bestehende Besuchsverbot am Marien-Hospital Euskirchen werde daher bis auf Weiteres aufrechterhalten.»Seit Beginn der Pandemie wurden sämtliche bisher getroffenen Entscheidungen mit Bedacht, Augenmaß und Vorsicht getroffen. Denn höchste Priorität haben für uns jederzeit die Sicherheit und Gesundheit unserer Patienten, Bewohner und unseres Personals. So wurden in unseren Einrichtungen Lockerungen ausschließlich zeitversetzt eingeführt«, berichtet Andreas Schultz.