Arbeitslosigkeit geht weiter zurück
Ein gegenläufiger Trend ist das saisonbedingte „kleine Sommerloch“: Im Sommer laufen viele Ausbildungsverhältnisse aus und junge Leute melden sich bis zum Studium oder zur Anschlussbeschäftigung für einige Wochen arbeitslos. „Das ist aber nur ein kurzfristiges Phänomen“, betont Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Spätestens im Oktober sind diese Arbeitslosen wieder aus der Statistik verschwunden.
Viel hänge hingegen vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab – und davon, welche Folgen steigende Erkrankungszahlen für das Wirtschaftsleben haben werden. „In den letzten Monaten konnten wir erleben, dass sich ein Lockdown relativ schnell in der Statistik niederschlägt.“ Hinzu komme nun auch noch die Flutkatastrophe. „Von der sind natürlich in erster Linie die Menschen im Landkreis Ahrweiler betroffen. Aber wir können nicht ausschließen, dass sie auch für Pendler längerfristige Folgen haben kann.“ Noch sei es aber zu früh, um dazu Konkretes zu sagen.
Auf dem Stellenmarkt geht es saisonbedingt eher ruhig zu. In den letzten vier Wochen wurden dem Arbeitgeberservice aus Koblenz 291 und aus dem MYK-Kreis 388 zusätzliche Stellen gemeldet. Damit liegen der Arbeitsagentur Ende Juli 1.426 Stellenangebote aus der Stadt und 1.911 aus dem Landkreis vor.
In den letzten vier Wochen profitierten die Jobcenter stärker vom Rückgang der Arbeitslosigkeit. So ging die Zahl der dort nach Sozialgesetzbuch (SGB) II betreuten Frauen und Männer im Juli in der Stadt um 115 auf 2.669 zurück. Im Jobcenter Landkreis Mayen-Koblenz sind derzeit 1.756 Arbeitslose registriert – 82 weniger als im Juni. Vor einem Jahr wurden in den Jobcentern 126 Menschen aus Koblenz und 149 aus dem Landkreis mehr betreut.
In der Arbeitsagentur (SGB III) sind am Monatsende 1.311 Koblenzerinnen und Koblenzer arbeitslos gemeldet, das sind 72 mehr als im Juni, aber 434 weniger als vor einem Jahr. Aus dem Landkreis registriert die Agentur 2.147 Menschen, die nach SGB III arbeitslos gemeldet sind – 25 weniger als im Juni und 619 weniger als im Juli 2020.
Die Pandemie hat das Geschehen auf dem Ausbildungsmarkt deutlich verzögert. Ende Juli gelten in Koblenz von ursprünglich 672 Bewerbern um einen Ausbildungsplatz noch 215 als unversorgt. Im Landkreis sind von 1.000 Bewerbern noch 273 auf der Suche. Ihnen stehen 311 unbesetzte Ausbildungsplätze aus der Stadt und 395 aus dem Landkreis gegenüber. Ursprünglich waren bei der Agentur 1.077 Lehrstellenangebote aus Koblenz und 1.025 aus dem MYK-Kreis eingegangen.
„Auch kurz vor Start der meisten Ausbildungsverhältnisse gibt es also für junge Leute noch gute Chancen, eine interessante Stelle zu finden“, betont Schmidt und verweist an die Berufsberatung seines Hauses. „Die Kolleginnen und Kollegen helfen beim Suchen und Finden einer geeigneten Stelle, wissen aber auch Rat, wenn jemand noch nicht genau weiß, wohin die Reise überhaupt gehen soll.“
Bei der Bewältigung der Corona-Krise setzten viele Unternehmen auf Kurzarbeit. In den letzten vier Wochen ging die Zahl der entsprechenden Anzeigen jedoch deutlich zurück: Im Juli zeigten 9 Koblenzer Betriebe für 21 Beschäftigte Kurzarbeit an, im Landkreis Mayen-Koblenz waren es 11 Betrieb und 141 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt gingen bei der Arbeitsagentur seit Ausbruch der Epidemie im März 2020 von Koblenzer Betrieben knapp 2.400 Anzeigen für mehr als 36.000 Beschäftigte ein. Aus dem MYK-Kreis kamen rund 3.000 Unternehmen hinzu, die für knapp 33.000 Beschäftigte Kurzarbeitergeld anzeigten.

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