Lesung „Auf den letzten Metern“ gab Menschen am Ende ihres Lebensweges eine Stimme

Mayen. In acht Porträts stellen der Journalist Michael Defrancesco und die Hospiz-Geschäftsführerin Bettina Gerlowski-Zengeler in ihrem 2025 im Echter Verlag erschienenen Buch „Auf den letzten Metern“ Menschen vor, die in einem Hospiz im Taunus leben und dort ihre letzten Lebenswochen und -tage verbringen.
In einer Lesung im Lukas Haus in Mayen ließen die beiden Autoren das Publikum an ihren lebendigen Gesprächen und Begegnungen im Hospiz teilhaben.
Buch und Lesung führten sensibel an die Themen Sterben und Tod heran. Das Publikum konnte am Beispiel anderer Menschen zunächst die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen erleben. Die Autoren lasen aus drei der im Buch enthaltenen Porträts vor. So lernten die Zuhörer:innen Christa, Albert und Karl Heinz kennen und erfuhren von ihrem Rückblick auf das Leben, von ihrer Gemütslage angesichts des nahen Todes sowie von ihren Erwartungen und Hoffnungen.
Im Gespräch mit den Autoren wurden die Zuhörer:innen ermutigt, sich ihrer eigenen Sterblichkeit bewusster zu werden und das Thema Sterben und Tod in ihrem Umfeld offener anzusprechen – und zwar nicht erst „auf den letzten Metern“.
Die Lesung wurde vom angehenden Kirchenmusiker Aaron Röder aus Plaidt begleitet. Seine Musikauswahl trug zur lebendigen, hellen und mutmachenden Stimmung des Abends bei. Denn das war den beiden Autoren Michael Defrancesco und Bettina Gerlowski-Zengeler wichtig zu vermitteln: „Die Kunst ist, Gedanken und Wissen um die eigene Sterblichkeit ganz natürlich ins Leben zu integrieren und nicht darüber schwermütig oder depressiv zu werden. Sogar bei uns im Hospiz warten wir nicht einfach auf den Tod, sondern es wird gelebt!“ (Bettina Gerlowski-Zengeler)
Die Lesung wurde von der Evangelischen Kirchengemeinde Mayen, dem Hospiz e. V. Region Mayen und dem Katholischen Pastoralen Raum Mayen angeboten.