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SGD Nord reagiert auf neue Lage

Vollsperrung an der Staustufe Lehmen wird wegen Corona-Pandemie vorgezogen.
Die Bauarbeiten an der Staustufe Lehmen schränken den Verkehr auf der Bundesstraße 49 ein. Foto: SGD Nord

Die Bauarbeiten an der Staustufe Lehmen schränken den Verkehr auf der Bundesstraße 49 ein. Foto: SGD Nord

 Die Corona-Pandemie bringt aktuell für alle erhebliche Einschränkungen mit sich. Das wirkt sich auch auf den Verkehr aus. Denn weil für viele der Weg zur Arbeit entfällt, weil weniger Touristen unterwegs sind und weil die Schule ausfällt, ist auf den Straßen deutlich weniger los. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat auf diese Situation reagiert und will im Fall der Baustelle an der Staustufe Lehmen (Kreis Mayen-Koblenz) aus der Not eine Tugend machen. Denn die aufgrund des Neubaus der Fischwechselanlage für Ende Mai geplante zwölfwöchige Vollsperrung der Bundesstraße 49 wird vorgezogen. Statt vom 25. Mai bis 14. August soll die B49 nun vom 15. April bis 10. Juli voll gesperrt werden. Ursprünglich sollte die Ferienzeit ausgenutzt werden, um den Schülerverkehr möglichst wenig zu belasten. Die neue Situation eröffnet den SGD-Mitarbeitern nun aber eine günstige Alternative. „Wir wollen erreichen, dass ein Großteil der Vollsperrung in die Zeit fällt, in der die Straße aufgrund der Pandemie ohnehin nur eingeschränkt genutzt wird“, erklärt Dr. Ulrich Kleemann, der Präsident der SGD Nord. „Damit soll auch den Tourismus-, Einzelhandel- und Gastronomiebetrieben in Niederfell, Oberfell und Alken geholfen werden, die aufgrund des ursprünglich angedachten Termins erhebliche Einnahmeverluste durch den wegfallenden Durchgangsverkehr befürchtet hatten.“ Am 10. Juli, also etwa zu Beginn der Sommerferien, sollen die Baumaßnahmen soweit abgeschlossen sein, dass in diesem Jahr keine weitere Sperrung der Bundesstraße 49 mehr nötig sein wird – also auch keine Teilsperrung mehr. Um dies zu erreichen, mussten die Mitarbeiter der Koblenzer Regionalstelle der SGD Nord einen enormen Aufwand betreiben. Arbeitsabläufe mussten geändert, die Verfügbarkeit von Firmen musste geprüft, die Abstimmung mit Nahverkehrsbetrieben der neuen Lage angepasst und entsprechende Genehmigungen für die geänderte Vollsperrungszeit eingeholt werden. Alle beteiligten Stellen haben dabei große Bereitschaft gezeigt, aufgrund der derzeitigen prekären Situation das Anliegen der SGD Nord unterstützen zu wollen. Bei den Arbeiten in Höhe der Staustufe, die bereits 2019 begonnen haben und seit kurzem fortgeführt werden, handelt es sich um Vorarbeiten zum Neubau der Fischwechselanlage. In diesem Jahr müssen beispielsweise viele unter der Straße verlaufenden Leitungen (Trinkwasser, Strom, Datenkabel, Straßenentwässerung) in eine neue Trasse außerhalb des späteren Baufeldes für die Fischwechselanlage verlegt werden. Da die Gräben für die neuen Leitungen einen Großteil des Straßenquerschnittes in Anspruch nehmen, können die Arbeiten nur bei einer Vollsperrung der B49 durchgeführt werden. Der Zweckverband RheinHunsrück-Wasser nutzt zudem die Gelegenheit und erneuert zurzeit die in die Jahre gekommene Haupttrinkwasserleitung der Moselgemeinden zwischen Niederfell und Oberfell. Beide Maßnahmen sollen zeitgleich bis zum 10. Juli fertiggestellt werden. Während der Vollsperrung wird – wie schon im Sommer 2019 – wiederum ein Buspendelverkehr eingerichtet. Dies betrifft insbesondere auch Schülerinnen und Schüler aus den erwähnten Orten, sobald die Schule wieder losgeht. Für Radfahrer ist der Streckenabschnitt auch während der Vollsperrung passierbar. Der Automobilverkehr wird über die beiden Moselbrücken auf die andere Moselseite umgeleitet und über die B 416 geführt.


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